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Stuhl erbrechen klingt zunächst einmal völlig abstrus. Doch dieses Symptom ist ein Hinweis auf die lebensbedrohliche Erkrankung Darmverschluss. Daher gilt: Wenn du oder jemand anderes tatsächlich Stuhl erbricht, geht sofort zum nächstgelegenen Arzt. Wer lediglich neugierig ist, erfährt jetzt was Darmverschluss genau bedeutet und was dieser verursacht.

Stuhl erbrechen: Was ist die Ursache und wie reagiere ich richtig?

Es stimmt tatsächlich, dass das Erbrechen von Kot möglich ist. Dahinter steckt eine lebensbedrohliche Situation, daher gilt:

Wenn du oder jemand anderes tatsächlich Stuhl erbricht, geht sofort zum nächstgelegenen Arzt.

Stuhl erbrechen kann man nicht selbst behandeln, es gibt keine Hausmittel oder Sonstiges, was du selbst aktiv tun kannst. Dieses Symptom muss medizinisch abgeklärt werden.

Warum schreiben wir dann einen Text dazu? Wenn du nicht selbst betroffen bist, sondern aus reinem Interesse mehr zu dem Thema wissen möchtest, wollen wir dir fundierte Infos geben.

Daher nochmals die eindringliche Bitte: Wenn du die Befürchtung hast, dass du Stuhl erbrichst oder jemanden kennst, der eventuell Stuhl erbricht, sucht sofort einen Arzt auf.

Wenn du dich lediglich ohne akuten Anlass informieren möchtest oder wissen willst, warum das überhaupt möglich ist, kannst du in Ruhe weiterlesen.

Welche Ursache hat es, wenn ich Stuhl erbrechen muss?

Medizinisch bezeichnet man das Stuhlerbrechen als sogenannte Miserere. Hinter diesem Symptom stecken sehr ernste Ursachen:

  • Darmverschluss

  • Stenose

  • Defekt der Ileozölklappe

In den meisten Fällen ist die Ursache der sogenannte Darmverschluss. Daher schauen wir uns diesen jetzt näher an.

Was ist ein Darmverschluss und was passiert im Körper?

Der Darmverschluss ist eine Blockade, die verhindert, dass Nahrung oder Flüssigkeit durch den Dünndarm oder Dickdarm transportiert wird. Ursachen für einen Darmverschluss können unter anderem faserige Gewebebänder (Verwachsungen) im Bauchraum sein, die sich nach einer Operation bilden.

In einigen Fällen wird der Darmverschluss durch ein Problem mit der Darmwand verursacht. Hinter diesem Problem kann eine chronische Magen-Darm-Erkrankung, wie etwa Morbus Crohn, stecken.

Ohne Behandlung können die blockierten Teile des Darms absterben, was zu ernsthaften Problemen führen kann.

Warum ist ein Darmverschluss so gefährlich?

Unbehandelt kann ein Darmverschluss schwere, lebensbedrohliche Komplikationen verursachen, darunter etwa der Gewebetod.

Ein Darmverschluss kann die Blutzufuhr zu einem Teil Ihres Darms unterbrechen. Blutmangel führt zum Absterben der Darmwand. Der Gewebetod kann zu einem Riss (Perforation) in der Darmwand führen, was eine Infektion zur Folge haben kann, wenn der Darminhalt in die Bauchhöhle austreten kann.

Stuhl erbrechen, Frau beim Arztgespräch

Beim Stuhl erbrechen, gibt es nur eine richtige Reaktion: Schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.

Peritonitis ist der medizinische Begriff für eine Infektion in der Bauchhöhle. Es handelt sich um einen lebensbedrohlichen Zustand, der eine sofortige medizinische und oft chirurgische Behandlung erfordert.

Warum kann ein Darmverschluss dazu führen, dass man Kot erbrechen muss?

Wenn der Dünn- oder Dickdarm blockiert ist und die Nahrung nicht richtig verarbeiten kann, kann es zu einem Stuhlgangstau kommen. Wenn sich alles anstaut und nichts abfließen kann, kann es passieren, dass beim Übergeben nicht nur der Magen- sondern auch der Darminhalt erbrochen wird.

Was sind weitere Symptome und Anzeichen für einen Darmverschluss?

Eine Person mit einem Darmverschluss kann auch folgende Symptome haben:

  • Magenschmerzen

  • Magenblähungen

  • Eine schnelle Herzfrequenz

  • Fieber

  • Erbrechen

  • Übelkeit

  • Unfähig Gas oder Kot abzusetzen

Jeder, der glaubt, Kot zu erbrechen, sollte sofort einen Arzt aufsuchen.

Darmverschluss: Wie sieht die Behandlung aus?

Wir können es nicht oft genug betonen: Ein Darmverschluss muss sofort im Krankenhaus behandelt werden. Wer also Symptome aus einem ernsten Grund recherchiert, sollte schnellstens einen Arzt aufsuchen. Wer hier lediglich aus Neugierde liest, kann sich Zeit lassen.

Untersuchung nach Darmverschluss: Wie wird eine Diagnose gestellt?

Wenn jemand tatsächlich Stuhl erbricht, geht es der Person häufig schon so schlecht, dass sie dem Arzt keine Fragen mehr beantworten kann. Daher ist es hier sinnvoll, wenn eine Begleitperson mitgeht, die relevante Fragen beantworten kann. Also zum Beispiel wie lange die Beschwerden bestehen, welche Vorerkrankungen, was gegessen wurde oder, ob noch andere Menschen im Umkreis betroffen sind.

Um zu klären, ob tatsächlich ein Darmverschluss vorliegt, wird der Arzt zunächst den Bauchraum nach Verhärtungen abtasten. Dann wird mit einem Stethoskop alle Geräusche im Bauchraum abgehört.

Weitere Tests, die ein Arzt nutzen könnten, wären etwa:

  • Bluttests für Blutbilder, Leber- und Nierenfunktion und Elektrolytwerte

  • Röntgen-CT-Scan-Koloskopie

Was sind typische Schritte, die bei einem Darmverschluss vom Arzt eingeleitet werden?

Bei einem Darmverschluss kann die Behandlung durch einfache Ruhigstellung des Darms und intravenöse Flüssigkeitszufuhr sein. Darmruhe bedeutet, dass während dieser Zeit nichts gegessen und getrunken werden darf. Die Flüssigkeiten und Mineralstoffe, der der Körper dringend benötigt, werden über die Vene verabreicht. Wenn die Ursache des Darmverschlusses bekannt ist, behandelt der Arzt natürlich auch diese.

Stuhl erbrechen, Mann hält sich die Magengegend

Ein Darmverschluss ist eine ernste Sache, kann aber bei rechtzeitiger medizinischer Versorgung meist erfolgreich behandelt werden.

Eine Operation ist erforderlich, wenn diese Maßnahmen fehlschlagen oder wenn sich die Symptome verschlechtern. Die Behandlung erfordert in diesem Fall in der Regel einen Krankenhausaufenthalt.

Eine schwere Komplikation eines Darmverschlusses kann eine dauerhafte Schädigung des Darms sein. In diesem Fall führt ein Chirurg eine Operation durch, um den Abschnitt des abgestorbenen Gewebes zu entfernen und die beiden gesunden Enden des Darms wieder zusammenzuführen.

Wie ist die Prognose bei einem Darmverschluss?

Insgesamt hängt die Prognose der Erkrankung von der Ursache ab. Die meisten Fälle von Darmverschluss sind behandelbar. Andere Ursachen, wie z. B. Krebs, erfordern jedoch eine langfristige Behandlung und Überwachung.

Allgemein lässt sich daher sagen, dass durch eine rechtzeitige medizinische Versorgung ein Darmverschluss jedoch oft erfolgreich behandelt werden kann.

Kann man einen Darmverschluss vorbeugen?

Um zu schauen, wie man vorbeugen kann, ist es wichtig, die Risikofaktoren zu kennen. Bei einem Darmverschluss gelten diese Faktoren als Risiko:

  • Bauch- oder Beckenoperationen, die häufig zu Verwachsungen führen. Meist entstehen Verwachsungen, wenn sich zwischen der Bauchdecke und dem Darm neues Bindegewebe bildet. Der Darm wird durch das Anhaften an die Darmwand in seiner Bewebung eingeschränkt.
  • Morbus Crohn, der zu einer Verdickung der Darmwände führen kann, wodurch der Durchgang verengt wird.
  • Krebs im Bauchraum, insbesondere wenn es bereits eine Operation zur Entfernung eines Bauchtumors oder eine Strahlentherapie gab.

Bei diesen Risikofaktoren kannst du kaum etwas zur Vorbeugung unternehmen. Zumindest ist es vielleicht tröstlich zu wissen, dass ein Darmverschluss vergleichsweise selten vorkommt.

So wurden beispielsweise in einem Zeitraum von zwei Jahren im Los Angeles County Harbor General Hospital mit insgesamt 600 Betten lediglich 23 Patienten mit Darmverschluss behandelt.

Was sind die Ursachen und wie reagiere ich richtig?

Wenn du Stuhl erbrichst, ist das eine lebensbedrohliche Situation und du musst auf dem schnellsten Weg zu einem Arzt. Denn in den meisten Fällen ist die Ursache ein Darmverschluss. Dieses wird lebensbedrohlich, denn unbehandelt kann dieser dazu führen, dass das Darmgewebe abstirbt.

Der Darmverschluss hat spezifische Risikofaktoren, die allesamt mit dem Darm zu tun haben. So kann zum Beispiel eine Operation im Bauchraum dazu führen, dass hier Verwachsungen im Gewebe entstehen. Diese Verwachsungen können einen Darmverschluss begünstigen.

Glücklicherweise ist ein Darmverschluss eher selten. Trotzdem ist es gut, wenn du weißt, dass es sich beim Stuhl erbrechen um einen medizinischen Notfall handelt.

TAGS:  Verdauung


Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad 

Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.

Geschrieben von
Kia Korsten 

Kia Korsten gehört seit Beginn zum festen Autorenteam von Digestio. Sie machte ihr Abitur an einem biotechnologischen Gymnasium und absolvierte anschließend ein Redaktionsvolontariat beim ganzheitlichen Gesundheitsmagazin "natürlich gesund und munter". Heute ist sie unter dem Namen Korsten kreativ als freie Redakteurin und PR-Beraterin selbstständig.

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