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Viele kennen das Gefühl: Man müsste eigentlich mehr (oder überhaupt!) Sport treiben. Leider wissen die meisten auch: Es fällt verdammt schwer, den inneren Schweinehund zu überwinden. Vielleicht ringen wir uns zwei-, dreimal durch, ins Fitnessstudio zu gehen oder zum Zumba-Kurs. Aber dann ist es – und auch das kennen wir alle – auch schon wieder vorbei mit der Motivation.

In diesem Artikel erfährst du,

  • Warum wir anders an den Rat herangehen sollten: "Mach Sport, der dir Spaß macht" 
  • Wie du auch ohne echten Sport Bewegung in deinen Alltag integrieren kannst

Wieso es dir so schwer fällt, den Schweinehund zu überwinden

Es gibt etliche Ratgeberartikel, die mit einem vermeintlich schlauen Tipp daherkommen: Wähle eine Sportart, die dir Spaß macht! Also bitte: Es ist doch klar, dass du nicht ins Krav-Maga-Training gehst, wenn du dich weder für Kampfkunst noch für eine Karriere im israelischen Geheimdienst interessierst.

Auch wenn der oben genannte 08/15-Tipp keine wirkliche Offenbarung ist, ist er der Ausgangspunkt für diesen Artikel: Und mit einer kleinen Anpassung hoffentlich ein bisschen praktischer und lebensnaher.

Das Geheimnis liegt nicht so sehr darin, mit einer Sportart anzufangen, die dir Spaß macht. Vielleicht macht dir Reiten viel Spaß? Dieses Hobby ist allerdings gar nicht so leicht auszuüben, wenn man kein eigenes Auto hat – oder ein eigenes Pferd. Die Hürden, dieser Sportart nachzugehen, sind dann auch trotz riesiger Leidenschaft für diese Tiere möglicherweise zu groß: Sonst würdest du vielleicht im Moment gerade im Sattel sitzen, anstatt hier nachzulesen, wie du eine passenden Sportart für dich findest?

Jede Hürde, möge sie auch noch so klein sein, ist gefundenes Fressen für den inneren Schweinehund und je fetter er wird, desto schwerer wird es für dich, ihn zu überwinden.

Versuch es mit Sport, der dich wenig Überwindung kostet!

Das Geheimnis liegt also woanders. Der Ratschlag sollte daher heißen: Such dir eine Sportart, die dich möglichst wenig Überwindung und Motivation kostet. Das ist für jeden individuell verschieden, jeder nimmt Hürden anders wahr.

Diesen Versuch kennen wir alle: Wir quälen uns eineinhalb Stunden früher als nötig aus dem Bett, um eine morgendliche Routine durchzupowern: Joggen, meditieren, vielleicht noch den gesunden Lunch für die Arbeit vorbereiten. Das tut dir vielleicht wirklich gut. Aber das fällt nicht jedem leicht.

Gleichzeitig kostet das Aufstehen nämlich – vor allem im Winter – große Anstrengung. Wenn dir das bekannt vorkommt, wirst du auch das kennen: Wenn du nicht joggen gehst, hast du ein schlechtes Gewissen. Schließlich hast du ansonsten nicht viel Sport getrieben (mangels eigenem Pferd, du weißt schon)... 

Aber wer sagt denn – außer dir selbst – dass du joggen musst, um dich genug bewegt zu haben?  Zumal allein das Wort Sport an sich für manche Stress bedeutet. Wenn du dir klar machst, dass es gar nicht um Sport und damit verbundene Leistung geht, sondern einfach darum, etwas Bewegung in deinen Alltag zu bringen, ist der Stress weg und du freust dich über jeden noch so kurzen Gang. Denn der füllt dein tägliches Bewegungskonto von ganz allein auf. 

Es muss ja nicht mal richtiger Sport sein. Versuch doch mal, alle möglichen Bewegungsarten, die dir zur Verfügung stehen, auszuprobieren - je nachdem, was dich gerade am wenigsten Überwindung kostet:

IST DEINE ARBEIT NAH GENUG, UM ZU FUSS ZU GEHEN? 

Dafür musst du sicher ebenfalls früher aufstehen, aber vielleicht magst du diese wahnsinnig unanstrengende und beruhigende Art, den Tag zu starten? Man setzt einen Fuß vor den anderen, ohne Eile, und irgendwann kommt man an. Das sportliche Tagwerk ist erledigt, da haben andere nicht einmal den ersten Kaffee getrunken.

KANNST DU DEN WEG ZUR ARBEIT MIT DEM FAHRRAD ZURÜCKLEGEN? 

Wenn du nicht zu Fuß gehen kannst, geht es vielleicht mit dem Rad – ebenfalls eine fast meditative Art, den Tag zu beginnen. Umso mehr, solltest du das Glück haben, unterwegs schöne Straßen und Parks zu haben. Im Gegensatz zum morgendlichen Joggen ist es dann gar nicht mal so schwer, sich dazu zu überwinden (außer es regnet in Strömen).

GEHEN IST AUCH IRGENDWIE WANDERN!

Am Wochenende geht doch auch mal „wandern“. Klar: Nicht jeder hat die Berge oder ein Naherholungsgebiet vor der Haustür. Zum Glück gibt es Grünanlagen und Parks. Freunde und Familie werden schmunzeln, wenn du ihnen erzählst, dass du wieder im Park wandern warst.

Aber hey: Das erinnert doch an eine Stelle bei „Sex and the City“ als Carrie mit ihrer Jugendliebe (gespielt von David Duchovny), der sich selbst in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert hat, auf der Wiese vor dem idyllischen Sanatorium sitzt. Er schlägt vor, wandern zu gehen. Sie erwidert, dass Wandern nicht so ihr Ding sei. Er: „Stell dir vor, Wandern ist Gehen.“

Wenn es euch auch zu anstrengend ist, den Krav-Maga-Kurs zu besuchen oder euch ein eigenes Pferd zu kaufen, dann geht doch! Immerhin verbrennt man dabei – je nach Schnelligkeit - fast 300 Kalorien pro Stunde. So kann jeder auch ohne echten Sport einen gesunden Lebensstil erreichen. Den Schweinehund zu überwinden ist dann auch gar nicht mehr nötig.

Ab und zu joggen geht natürlich immer noch. Aber nur, wenn du wirklich Lust darauf hast...

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Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad 

Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.

Geschrieben von
Silke Stadler  

Silke Stadler war stellvertretende Redaktionsleiterin bei verschiedenen Gesundheitsportalen und ist ausgebildete Ernährungsberaterin. Heute ist sie als Online-Redakteurin für den Klinikkonzern MEDICLIN tätig und gehört von Beginn an zum festen Autorenteam von Digestio.