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Kennst du das? Du legst dich am Wochenende nachmittags kurz aufs Ohr und wenn du aufwachst, hast du Heißhunger auf Süßes, Fettiges oder Salziges? Woher die Essenslust nach dem Mittagsschlaf kommt und ob man ihr nachgeben sollte.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Wann Heißhunger auftreten kann
  • Wie er entsteht
  • Und wie du ihn besiegst 

Das Nickerchen nach dem Mittagessen oder spätnachmittags am Wochenende scheint die Gemüter zu spalten: Die einen schwören drauf und fühlen sich danach fitter und voll Energie. Andere sind nach einem Schläfchen wie erschlagen und brauchen ein bisschen, bis sie danach wieder in Schwung kommen.

Heißhunger - nachgeben oder nicht?

Heißhunger überkommt einen in unterschiedlichen Situationen, z. B.:

  • in der Arbeit nach dem Mittagessen, wenn man wieder am Schreibtisch sitzt und produktiv sein will, dafür aber eigentlich noch zu voll ist,

  • nach einem Mittags- oder Nachmittagsschläfchen (am Wochenende oder im Urlaub)

  • wenn man sich langweilt, z. B. auf Reisen oder am Rastplatz auf der Autobahn

  • beim Fernsehen.

Der Körper möchte schnelle Energie!

Egal, was den Heißhunger auslöst, dein Körper signalisiert dir, dass er Energie will - und zwar schnell: In der Regel hast du in den Situationen gar keinen echten Hunger. Fernsehen, Reisen oder auch eine Schreibtischtätigkeit strengt ja nicht sehr an - zumal, wenn man mittags gegessen und den Körper mit genügend Energie versorgt hat.

Direkt nach dem Mittagessen (die Heißhunger-in-der-Arbeit-Situation) steht diese Energie aber nicht sofort zur Verfügung. Der Körper muss das Essen ja erst verdauen. Und dafür braucht er wiederum Energie. Schnelle Energie!

Wonach verlangt er also? Einfache Kohlenhydrate (Zucker!) oder Fette. Erstere sind besonders schnelle Energielieferanten, letztere besonders umfangreich (Fett liefert doppelt so viele Kalorien wie Eiweiß oder Kohlenhydrate). Nach einem Nickerchen liegt der Fall ähnlich: Man braucht rasch verwertbare Energie, um vom Ruhe- wieder in den Aktivitätsmodus zu kommen.

Heißhunger vergeht von selbst

Sollte man dem Heißhunger daher lieber nachgeben? Eine pauschale Antwort kann man schwer geben, daher achtest du am besten auf deinen Körper: Bei Hunger sollte man das essen, worauf man Lust hat. Wie sieht es aber mit Heißhunger aus, der ja eher zu Appetit- statt zur Hungerfraktion gehört?

Schließlich wurde dem Körper in den oben genannten Situationen bereits genügend Energie bereitgestellt. Er "weiß" es vielleicht nur noch nicht, weil er eben auch erst einmal in die Gänge kommen muss (nach dem Nickerchen) oder die Nahrung erst verdauen muss (nach dem Mittagessen). Er "denkt", er bräuchte neue Energie, aber wenn wir sie ihm zuführen via Schokoriegel und Co. muss er diese ja auch erst einmal aufspalten!

Dem Heißhunger nachzugeben, bringt also im Endeffekt nichts außer zusätzliche Verdauungsarbeit und unnötige Kalorien. Versuche also, in dich hineinzuhören. Überlege dir, wann du zuletzt was und wieviel gegessen hast. Wenn dir klar wird, dass dein Körper eigentlich gut versorgt ist, solltest du nichts mehr essen. Das ist allerdings nicht ganz einfach, weil der Magen knurrt und dein Körper nach Süßem verlangt.

Die Lösung: Schlage dir selbst einen Kompromiss vor, indem du dir zwar Nahrung zusagst, aber nicht sofort, sondern in einer halben Stunde. Bis dahin wirst du nicht verhungern, sondern in der Regel verfliegt der Appetit!

Denn: in der Zwischenzeit wird deine Verdauung weitergehen und Nahrung gelangt in den Dünndarm, wo Nährstoffe, insbesondere Zucker schnell aufgenommen werden. So kannst du durch einfaches Abwarten den Hunger von selbst abklingen lassen.

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Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad 

Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.

Geschrieben von
Silke Stadler  

Silke Stadler war stellvertretende Redaktionsleiterin bei verschiedenen Gesundheitsportalen und ist ausgebildete Ernährungsberaterin. Heute ist sie als Online-Redakteurin für den Klinikkonzern MEDICLIN tätig und gehört von Beginn an zum festen Autorenteam von Digestio. 

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