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Alle paar Wochen schlägst du dich wieder mit der Übelkeit während deines Zyklus herum und du weißt gar nicht so genau, warum? Hier erklären wir dir, woher die Übelkeit eigentlich kommt und welche Tipps dir Linderung verschaffen können.

Der weibliche Zyklus und Menstruationsbeschwerden

Obwohl die meisten Frauen den weiblichen Zyklus selbst erleben, gibt es doch manchmal noch Unklarheiten bei einzelnen Begriffen und Abläufen. Daher schauen wir uns zunächst einmal den Zyklus an und erklären den Ablauf. 

Die Periode oder Menstruation nennt man umgangssprachlich auch Regel, Tage oder schlicht Blutung. Der Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung. Durch spezielle Hormonsignale reift ab diesem Zeitpunkt ein Ei im Eierstock heran. Seit der Geburt liegen in den beiden Eierstöcken jeweils etwa 500.000 Eizellen bereit. Sobald die Pubertät beginnt, reifen monatlich etwa fünf bis 15 pro Eierstock, doch meistens schafft nur eines davon den Eisprung. 

Wenn dieses Ei ausgereift ist, kommt es zum Eisprung. Zudem baut sich die Gebärmutterschleimhaut auf. Das ist der Zeitpunkt, an dem eine Befruchtung erfolgen kann. Das befruchtete Ei würde sich dann in der Gebärmutterschleimhaut einnisten. Wird das Ei nicht befruchtet, leitet der Körper die nächste Menstruation ein und stößt so das Ei mitsamt der Schleimhaut ab – und der Kreislauf beginnt von Neuem. Wenn du gerne mehr zu dem Zyklus und den verschiedenen Phasen erfahren möchtest, kannst du den Beitrag Der weibliche Zyklus: Was passiert im Körper der Frau? lesen.

Viele Frauen reagieren sehr feinfühlig auf ihre Tage, denn je nachdem, in welcher Phase du dich befindest, schwankt der Hormonhaushalt in deinem Körper stark. Das kann neben Unterleibsschmerzen zudem verschiedene körperliche und auch seelische Komplikationen auslösen. Zu den Symptomen zählen Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Schwindel, Müdigkeit, Gereiztheit, Spannungsgefühl in den Brüsten, Rückenschmerzen, depressive Verstimmungen oder auch Blähungen.

Diese Vielzahl an Beschwerden, die zwischen Eisprung und Periode auftauchen, werden in der Medizin unter dem Begriff prämenstruelles Syndrom, kurz PMS, zusammengefasst. Die Ursache von PMS liegt vermutlich im steigenden Progesteronspiegel und im abfallenden Östrogenspiegel. Doch die Auslöser dieser Beschwerden sind noch nicht zu 100 Prozent identifiziert, da das Zusammenspiel der Hormone und Hormonsignale so komplex ist, dass dieses noch nicht ausreichend erforscht wurde. Zudem werden die Symptome, die durch die körpereigenen Botenstoffe ausgelöst werden, als primäre Menstruationsbeschwerden bezeichnet. Die sekundären Menstruationsbeschwerden werden häufig durch organische Veränderungen oder Erkrankungen wie etwa Zysten oder auch 
Endometriose ausgelöst.

Beschwerden vor und während der Periode: Übelkeit und Erbrechen

Mit dem Einsetzen der Menstruation verschwinden die PMS-Symptome zumeist und andere Beschwerden können auftauchen. Denn zu diesem Zeitpunkt ziehen sich die Muskeln der Gebärmutter zusammen und entspannen sich wieder, um die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Dieses Zusammenziehen nehmen einige als Schmerzen bis hin zu Krämpfen wahr. Manchmal strahlen die Schmerzen bis in den Rücken und die Beine aus. Manchen Betroffenen wird zudem übel und sie leiden an Erbrechen und Durchfall. 

Manche Frauen erschrecken sich, wenn ihnen ständig übel wird und sie ihre Menstruation noch nicht hatten. Denn Übelkeit gilt auch als Anzeichen für eine Schwangerschaft. Dabei kann eine Schwangerschaft nur vorliegen, wenn ein Ei befruchtet wurde. Doch vorsichtig: Der Eisprung findet nicht immer in der Mitte des Zyklus statt, sondern kann sich auch verschieben. Theoretisch kann somit auch während der Periode bereits wieder ein Ei zum Befruchten bereit sein. Daher sollte man beim Geschlechtsverkehr immer verhüten (z.B. mit Kondom oder Pille), wenn man keine Schwangerschaft riskieren möchte. 

Die Übelkeit ist zudem eine häufige Begleiterscheinung des Zyklus der Frau. Hier sehen einige Mediziner das Östrogen als Ursache für zyklusbedingte Übelkeit, denn die hormonellen Veränderungen und das Schwanken des Hormonspiegels können leider auch den Verdauungstrakt beeinflussen. Daher kann die Übelkeit in unterschiedlichen Phasen des Zyklus auftreten, einmal als PMS zwischen Eisprung und vor der Periode und dann als Begleiterscheinung während der Menstruation.

Dabei ist diese Übelkeit, die durch die Hormonschwankungen auftritt, nicht nur auf den Zyklus beschränkt, sondern tritt auch in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auf. Wechseljahre, die auch als Klimakterium bezeichnet werden, sind die Zeit der hormonellen Umstellung, wenn der Körper die Produktion von Östrogen und Progesteron runterfährt. Durch diese Umstellung kämpfen viele Betroffene mit Beschwerden, zu denen auch Übelkeit zählt. 

In den ersten Wochen einer Schwangerschaft wird ebenfalls die Hormonproduktion umgestellt. Vor allem ein Schwangerschaftshormon, das hCG, soll Auslöser für die Übelkeit in den ersten Wochen sein. Denn dieses Hormon wird vor allem in den ersten Wochen gebildet. Nach dem ersten Drittel sinkt der Wert wieder, und bei vielen Betroffenen hört die Übelkeit für gewöhnlich wieder auf.

Wenn du während deinem Zyklus und deiner Menstruation an Übelkeit leidest, kann das neben der hormonellen Umstellung noch andere Gründe haben, zum Beispiel Übelkeit nach fettigem Essen oder – gerade im Sommer – Übelkeit durch zu viel Sonne. Drei weitere häufige Ursachen sind:

Medikamente

Eventuell probierst du gerade ein neues Medikament aus, aber auch gewohnte Präparate, wie etwa deine Pille, können ab und zu Übelkeit als Nebenwirkung auslösen. Schau am besten auf dem Beipackzettel oder besprich mit deinem Haus- oder Frauenarzt, ob Übelkeit zu den Nebenwirkungen gehören kann.

Stress

Stress kann Übelkeit auslösen, denn die negativen Emotionen schlagen einem schnell auf den Magen.

Magen-Darm-Erkrankungen

Eventuell hast du dich mit einer Magenerkrankung angesteckt. Gerade, wenn du ansonsten nicht von Übelkeit geplagt wirst, solltest du prüfen, ob die Übelkeit nach 24 Stunden immer noch anhält, eventuell sogar stärker geworden ist und noch andere Begleiterscheinungen, wie etwa Durchfall oder Erbrechen, aufgetreten sind. Vermutest du eine Erkrankung als Grund für deine Übelkeit, ist es empfehlenswert, einen Termin mit deinem Arzt zu vereinbaren.

Frau hält sich vor Übelkeit die Hand vor das Gesicht.

Neben deiner hormonellen Umstellung kann auch Stress für deine Übelkeit vor der Periode verantwortlich sein.

Wenn du nicht genau weißt, ob du typischerweise während deinem Zyklus an Übelkeit leidest, ist es ratsam, dich etwas näher mit deinem Zyklus zu beschäftigen. Du kannst diesen stichwortartig in einem Tagebuch festhalten und dich so nach und nach mit deinem individuellen Zyklus auseinandersetzen. So lernst du schnell, welche Beschwerden wann bei dir auftreten, und du kannst diese nach und nach mit immer mehr Sicherheit bestimmen. Zudem gibt es einige Apps für dein Smartphone, mit denen du deinen Regelblutung gut protokollieren kannst.

Was kann ich gegen Übelkeit während der Periode tun?

Wer an Übelkeit während der Periode leidet, möchte sich am liebsten verkriechen und von der Welt nichts mehr wissen. Das ist nur allzu verständlich, denn die Regelbeschwerden sind nicht nur lästig, sondern eben auch mitunter überaus schmerzhaft. Wir haben dir daher einige Tipps rund um Hausmittel, Ernährung und andere Techniken zusammengestellt, die dir helfen können:

Atemübungen

Im Geburtsvorbereitungskurs sind Atemübungen gang und gäbe, um Schmerzen wegzuatmen. Das kann dir auch während der Periode helfen, zum Beispiel wenn du Krämpfe im Bauch hast. So geht es: Setzt dich aufrecht an einen ruhigen Ort. Atme dann langsam und tief ein und aus. Manchen hilft es, dabei die Augen zu schließen, um sich wirklich nur auf das Atmen zu konzentrieren. Das erzeugt Entspannung, senkt die Produktion von Stresshormonen und lockert verspannte Muskeln.

Übelkeit während der Periode: Frau sitzt im Schneidersitz und meditiert.

Bei Schmerzen während der Periode können Atemübungen für Entspannung sorgen.

Bewegung

Auch wenn es lächerlich klingen mag, wenn du gerade zusammengerollt auf dem Bett liegst, aber Bewegung hilft tatsächlich manchmal gegen die Schmerzen. Denn durch die Bewegung wird die Durchblutung angeregt. Außerdem werden Glückshormone freigesetzt, wenn du dich mit einem Lieblingssport beschäftigst. Diese wirken positiv auf deine psychische Gesundheit und können dir helfen, hormonelle Stimmungsschwankungen zu vertreiben.

Wärme

Eine treue Begleiterin während der Menstruation ist sicherlich die Wärmflasche. Die Wärme ist nicht nur sehr tröstlich, sondern sie entspannt auch die Muskulatur. Eine ähnliche Wirkung hat übrigens eine warme Dusche.

Heißer Tee

Die Wärme tut nicht nur von außen, sondern auch von innen sehr gut. Zudem haben einige Kräuter eine positive Wirkung. Passende Mischungen findest du in der Apotheke.

Ingwer

Wenn du frischen Ingwer im Haus hast, kannst du versuchen, die Übelkeit mit dieser Knolle zu hemmen. Dazu legst du zwei bis drei Scheiben Ingwer in eine Tasse und kippst heißes Wasser darüber. Lass alles etwa 15 Minuten ziehen. Die Mischung kannst du dann trinken. Die enthaltenen Wirkstoffe Shogaole und Gingerole hemmen die Übelkeit, indem sie Rezeptoren im Brechzentrum des Gehirns besetzen.

Mittel gegen Übelkeit bei der Periode: Frischer geriebener Ingwer und eine Tasse Ingwertee

Mit heißem Wasser übergossener frischer Ingwer kann zur Hemmung deiner Übelkeit beitragen.

Wenn davon nichts hilft, kannst du auch Arzneimittel einsetzen. Welches Präparat für dich geeignet ist, besprichst du am besten mit einem Arzt oder mit einem Apotheker. Zur Behandlung von Regelschmerzen kann entweder ein Krampflöser, der die verkrampfte Gebärmutter entspannt, in Kombination mit einem Schmerzmittel eingesetzt werden. Oder ein reines Schmerzmittelpräparat. Hier stehen folgende Wirkstoffe zur Verfügung: Die bekanntesten sind Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Naproxen und Ibuprofen.

Einige Hersteller haben bereits Produkte und Mittel speziell für Regelschmerzen auf den Markt gebracht. Welches für dich geeignet ist und welches du verträgst, kannst du gemeinsam mit deinem Hausarzt oder mit deinem Gynäkologen herausfinden.

Wenn du regelmäßig unter starken Schmerzen und Begleiterscheinungen leidest, solltest du einen Termin in einer gynäkologischen Praxis vereinbaren, um das abzuklären. Hier können dir auch speziell für dich geeignete Maßnahmen, Behandlungen und Medikamente empfohlen werden, um deine individuellen Beschwerden zu lindern.

Übelkeit vor und während deiner Periode

Der weibliche Zyklus läuft in verschiedenen Phasen ab und an allen sind die körpereigenen Hormone beteiligt. Leider wird die Übelkeit nach heutigen Erkenntnissen unter anderem vom Hormonspiegel ausgelöst, sodass in allen Phasen Übelkeit auftreten kann. Zudem gibt es andere Ursachen, wie etwa Medikamente oder auch Stress, die Übelkeit verursachen können. Daher ist es wichtig, den eigenen Zyklus regelmäßig zu beobachten und gegebenenfalls auch zu dokumentieren, etwa in einem Tagebuch, um Symptome zuordnen zu können.

Um die Übelkeit zu lindern, helfen einige Tipps, die du daheim umsetzen kannst. Dazu zählen Atemübungen, eine Wärmflasche, aber auch ein heißer Tee, z. B. mit Ingwer. Wenn die Beschwerden nicht abnehmen, gibt es spezielle Arzneimittel, die dir dank Schmerzmittel und Krampflöser oft Linderung verschaffen können. 

Zudem ist es ratsam, sich Ratschläge bei deinem Hausarzt oder in einer gynäkologischen Praxis zu holen. Denn durch den ärztlichen Beistand können die individuellen Beschwerden des Patienten am besten identifiziert werden, und zusammen könnt ihr geeignete Maßnahmen finden, um diese zu lindern.

TAGS:   Übelkeit


Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad 

Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.

Geschrieben von
Kia Korsten  

Kia Korsten gehört seit Beginn zum festen Autorenteam von Digestio. Sie machte ihr Abitur an einem biotechnologischen Gymnasium und absolvierte anschließend ein Redaktionsvolontariat beim ganzheitlichen Gesundheitsmagazin "natürlich gesund und munter". Heute ist sie unter dem Namen Korsten kreativ als freie Redakteurin und PR-Beraterin selbstständig.

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