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Endlich schwanger - wie schön ist das denn! Bei fast drei Vierteln aller Schwangeren wird dieses erste Glücksgefühl allerdings durch Übelkeit in den ersten Schwangerschafts-Wochen überlagert. Einer der vermuteten Übeltäter ist übrigens genau das Hormon, das eben jener Schwangerschaftstest zuvor in deinem Urin nachgewiesen hat und mit dem die Plazenta deinem Gehirn und deinem Körper signalisiert, was in den kommenden Monaten auf euch zukommt. Beunruhigen muss dich diese Übelkeit in der Regel jedoch nicht, ganz im Gegenteil ist sie sogar ein natürlicher Schutzmechanismus deines Körpers.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Wann und wodurch die Übelkeit in der Schwangerschaft verursacht wird
  • Warum Schwangerschaftsübelkeit sogar sehr sinnvoll sein kann
  • Wann Schwangerschaftsübelkeit gefährlich werden kann
  • Wie es deinem Baby geht, wenn dir mal wieder übel ist
  • Was dir bei Übelkeit in der Schwangerschaft helfen kann
  • Ob und wann Medikamente gegen Übelkeit in der Schwangerschaft sinnvoll sind

Warum leiden Frauen häufig unter Schwangerschaftsübelkeit?

Warum dir bei Schwangerschaftsübelkeit nicht nur am Morgen übel ist

Der Begriff der „Morgenübelkeit“ in der Schwangerschaft gilt im medizinischen Sinne mittlerweile längst als überholt. Zwar beginnt bei vielen Frauen die Schwangerschaftsübelkeit tatsächlich am Morgen, wenn nach der Nacht der Blutzuckerspiegel noch niedrig ist, bei über 80% der betroffenen Schwangeren verteilt sie sich aber über den gesamten Tag. Eine echte isolierte Morgenübelkeit tritt bei nur etwa 2% der Schwangeren auf.

Die Symptome für eine Übelkeit während der Schwangerschaft unterscheiden sich nicht von denen einer Übelkeit, wie sie z.B. infolge eines Infektes auftreten. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen kommt es zusätzlich zur Übelkeit auch noch zum Erbrechen.

Frauen, die nicht mit einer Schwangerschaft rechnen, gehen daher oft eher von einem verdorbenen Magen oder einem Magen-Darm-Infekt aus. Umgekehrt gilt daher natürlich auch, ggf. bei einer bestehenden Schwangerschaft eventuelle Magen-Darm-Infekte, Helicobacter-Pylori-Infektionen oder Lebensmittelunverträglichkeiten bei auftretender Übelkeit auszuschließen. Andere Frauen wiederum deuten gerade eine morgendliche Übelkeit als ein frühes Schwangerschaftsanzeichen und machen dann einen ersten Schwangerschaftstest.

Wann genau eine Schwangerschaftsübelkeit auftritt, ist übrigens individuell sehr verschieden. Üblicherweise beginnen die Symptome relativ früh etwa ab der 6. bis 8. Schwangerschaftswoche und verschwinden meist ganz von allein wieder ab der 16. bis 20. Schwangerschaftswoche. Aber auch erstmals ab der 10. Schwangerschaftswoche auftretende Symptome sind möglich, wenngleich selten, ebenso wie eine während der gesamten Schwangerschaft hindurch auftretende Übelkeit. Oft ist den Betroffenen übrigens nicht nur mit nüchternem Magen, sondern auch nach dem Essen übel.

Die genauen Auslöser und Ursachen für die Symptome bleiben oft im Verborgenen.

Gerade in der Frühschwangerschaft kommt es durch hormonelle Umstellungen zu erheblichen körperlichen Veränderungen. Damit das ungeborene Kind von dir Nährstoffe erhalten kann, bildet sich früh in der Schwangerschaft die Plazenta, also der Mutterkuchen aus.

Zu Beginn der Schwangerschaft schüttet die Plazenta dann das sogenannte Schwangerschaftshormon, Humanes Choriogonadotropin (oft als HCG oder Beta-HCG abgekürzt) aus, mit dem sie deinem Körper und deinem Gehirn bereits früh eine bestehende Schwangerschaft signalisiert. Über HCG regt die Plazenta die Gelbkörper in den Eierstöcken dazu an, früh in der Schwangerschaft Progesteron zu bilden, welches die Schwangerschaft aufrechterhält.

Das Schwangerschaftshormon HCG ist für den betreuenden Frauenarzt ein wichtiger Referenzparameter, der immer in seinem zeitlichen Verlauf beobachtet wird. Zu hohe oder zu niedrige Referenzwerte können ein Hinweis auf mögliche Komplikationen sein, z.B. wenn sich das befruchtete Ei außerhalb der Gebärmutter eingenistet hat. Sogar für Männer spielt HCG eine wichtige medizinische Rolle als Tumormarker bestimmter Hodentumore. Wichtig ist es jedoch immer, den zeitlichen Verlauf von HCG im Zusammenhang mit anderen Referenzwerten zu beurteilen.

Später übernimmt die Plazenta die Progesteronproduktion dann selbst. Da Progesteron neben dem Erhalt der Schwangerschaft auch einen Einfluss auf die Aktivität deines Magen-Darm-Traktes hat, kann es so ebenfalls zu einer Übelkeit beitragen.

Wenn in der weiteren Folge der HCG Spiegel im Blut wieder sinkt, verschwinden meist auch die Übelkeitssymptome der frühen Schwangerschaftswochen.

Schwangerer Frau ist übel, stützt sich auf Tisch.

Die Symptome einer Schwangerschaftsübelkeit verschwinden in der Regel ganz von allein ab der 16. bis 20. Schwangerschaftswoche.

Da sich HCG nicht nur am Morgen in deinem Blut findet, erklärt sich auch die meist über den ganzen Tag auftretende Übelkeit, die du vielleicht nur gerade am Morgen unmittelbar nach dem Aufstehen am stärksten wahrnimmst, wenn dein Kreislauf für den Start in den Tag überhaupt erst hochgefahren wird.

Die Plazenta kurbelt übrigens nicht nur die Produktion von HCG und Progesteron an, sondern übernimmt auch noch die Produktion von Östrogen. Das im Verlauf der Schwangerschaft allmählich ansteigende Östrogen stimuliert unter anderem das Wachstum der Gebärmutterhalsmuskulatur, bereitet deine Brust allmählich auf die Milchbildung vor und steht ebenfalls im Verdacht, für deine Übelkeit mitverantwortlich zu sein. Auch wenn die genauen Verantwortlichen von der Wissenschaft noch nicht dingfest gemacht werden konnten, scheint der gesamte sich verändernde Hormon-Cocktail im Blut zu Beginn deiner Schwangerschaft einer der vielen möglichen Auslöser zu sein.

Weitere Ursachen einer Schwangerschaftsübelkeit können auch eine veränderte Schilddrüsenfunktion, erbliche Faktoren, eine dauerhafte Müdigkeit, ein Vitaminmangel sowie Stress und psychische Belastungen sein. 

Aufgrund der Vielzahl einflussnehmender Faktoren solltest du deinen Arzt genau informieren, wann und in welchem Zusammenhang deine Übelkeit auftritt, ob sie in deiner Familie schon vor dir aufgetreten ist und mit welchen Symptomen sie vielleicht einhergeht. Je genauer du dabei bist, umso besser kannst du deinen Frauenarzt bei der Diagnosestellung unterstützen.

Vielleicht leidest du während der Schwangerschaft ja nicht nur an Übelkeit, sondern auch an Verdauungsproblemen. Dann ist unser Artikel Verstopfung in der Schwangerschaft & Stillzeit einen Blick wert.

Schwangere Frau lässt sich medizinisch untersuchen.

Dein Arzt kann dir bei der Ursachenfindung deiner Schwangerschaftsübelkeit helfen.

Die Schwangerschaftsübelkeit - ein evolutionsbiologischer Schutzmechanismus?

Mediziner und Evolutionsforscher gehen mittlerweile davon aus, dass die Übelkeit in den frühen Schwangerschaftswochen für unsere steinzeitlichen Urahnen einen erheblichen Selektionsvorteil bedeutete. 

Tatsächlich tritt sie ja genau dann auf, wenn eine Schwangerschaft einerseits noch nicht unmittelbar selbst erkennbar oder spürbar ist, andererseits jedoch die Verletzlichkeit des Embryos im frühen Stadium sehr hoch ist. Die Abneigung gegen bestimmte Gerüche z.B. von rohem Fleisch (das früher sehr schnell verdorben war) und gegen bestimmte Geschmackseindrücke wie z.B. bitteren Kaffee könnten also ein gezielter Mechanismus deines Körpers sein, um dich von bestimmten - möglicherweise schädlichen - Nahrungs- und Genussmitteln fernzuhalten.

Der Begriff des Morning-Sickness-Syndroms beschreibt einen ganzen Symptomkomplex von Übelkeit und Erbrechen aber auch Geruchsveränderungen, Ernährungsumstellung, Rückzug, Schonung, einer veränderten Gefühlswelt und verringertem sexuellen Verlangen. Die typischen Symptome einer Schwangerschaftsübelkeit fehlen im Tierreich übrigens weitestgehend. Forschern zufolge scheint es daher einen engen Zusammenhang zwischen menschlichen Eigenschaften wie dem ausgeprägten Großhirn, dem sozialen Gefüge, unserem Selbstbildnis sowie dem aufrechten Gang und dem Auftreten von Schwangerschaftsübelkeit zu geben.

Warum die Übelkeit evolutionsbiologisch allerdings bis heute überdauert hat und warum nicht alle Schwangeren darunter leiden, können die Wissenschaftler bislang nicht erklären.

Vielleicht versöhnt es dich aber etwas mit deiner Übelkeit, dass sie dich und dein ungeborenes Kind als Frühwarnsystems deines Körpers einfach vor möglichen Gefahren schützen will.

Geht es meinem Baby gut, wenn mir übel ist?

Die Angst, dass eine gelegentliche Übelkeit mit Erbrechen dem ungeborenen Kind schaden könnte und es die Verkrampfungen im Bauch doch bestimmt unangenehm spüren müsste, ist in der Regel unbegründet

Auch durch Übelkeit und Appetitlosigkeit bedingte Gewichtsabnahmen in der Frühschwangerschaft sind unbedenklich, vollkommen normal und ohne Folgen für Mutter und Kind, sofern sie sich im üblichen Rahmen bewegen. 

Wenn das Baby dann nach dem 1. Trimester, also dem ersten Schwangerschaftsdrittel, allmählich deutlich an Gewicht zunimmt, kommt es meist auch bei dir wieder zu einer erkennbaren Gewichtszunahme.

Dein betreuender Frauenarzt überprüft das Gewicht von dir und deinem ungeborenen Kind daher während der gesamten Schwangerschaft.

Die Aussage, dass eine Schwangerschaftsübelkeit vor einer Fehlgeburt schützen kann, ist wissenschaftlich so übrigens nicht haltbar. Zwar gibt es Studien, die wirklich einen Zusammenhang zwischen einer geringeren Fehlgeburtsrate und einer Schwangerschaftsübelkeit zeigen konnten. Ob dieser Zusammenhang aber ursächlich ist - die Übelkeit also tatsächlich vor Fehlgeburten schützt, ist bisher unklar und es kann daher nicht davon ausgegangen werden.

Behandlungsbedürftig wird eine Schwangerschaftsübelkeit dann, wenn ein mehr als 5-10-maliges Erbrechen am Tag zu einem erheblichen Gewichts-, Flüssigkeits- und Elektrolytverlust führt, der Mutter und Kind ernsthaft gefährden kann. Etwa eine von hundert Schwangeren ist von dieser schweren Form der Schwangerschaftsübelkeit betroffen, die medizinisch als Hyperemesis gravidarum, also „unstillbares Schwangerschaftserbrechen“ bezeichnet wird.

Wenn ärztlich verordnete und überwachte medikamentöse Behandlungsansätze keine Verbesserung erzielen, müssen Patientinnen bei schweren Verlaufsformen meist stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Was hilft gegen Übelkeit in der Schwangerschaft?

Schwangerschaftsübelkeit - muss ich da einfach durch?

Die Antwort gleich vorweg: Nein, musst du nicht - Und das ist auch gut so!

Denn auch wenn Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft selbst dann nicht körperlich schädlich sind, wenn sie die gesamte Schwangerschaft hindurch auftreten, so können sie die Betroffenen dennoch stark in ihrer Lebensqualität einschränken

Schließlich sollte eine Schwangerschaft doch Freude bereiten und nicht durch einen ständigen zermürbenden Übelkeits-Begleiter in ihrer Freude getrübt werden.

Oft sind nämlich Auslöser wie bestimmte Gerüche oder der reine Anblick bestimmter Nahrungsmittel, hektische Situationen, Temperaturschwankungen oder sogar Geräusche wie z.B. Verkehrslärm verantwortlich für ganz unvermittelt auftretende plötzliche Übelkeiten.

Auch der häufige Hinweis, insbesondere älterer Generationen, da müsse man eben durch, ist nicht nur wenig hilfreich für die Geplagten, sondern setzt sie erst recht unter Druck, dass es so schlimm ja wohl kaum sein könne.

Was also kann bei Übelkeit während der Schwangerschaft helfen? Hier gilt es zunächst Vermeidung und Linderung zu unterscheiden.

Auslöser vermeiden und die Übelkeit ausgrenzen

In einem ersten Schritt kannst du versuchen, die Auslöser deiner Übelkeit erst einmal kennenzulernen und dann möglichst zu vermeiden. Eine Idee ist es, in Absprache mit deinem Frauenarzt vorübergehend auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten oder diejenigen Orte zu meiden, an denen auslösende Gerüche vermehrt auftreten (z.B. öffentliche Verkehrsmittel, Märkte oder eine sehr belebte Innenstadt am Wochenende).

Auch viel Schlaf und alles was dir hilft, Stress und seelische Probleme abzubauen (z.B. Meditation oder Übungen zur Achtsamkeit) helfen dir nicht nur beim besseren Umgang mit deiner Schwangerschaftsübelkeit, sondern können ganz generell zu einer gesünderen Schwangerschaft und Entwicklung deines Kindes beitragen. Gut ausgeruht bist du viel besser auf die vielen körperlichen und seelischen Veränderungen während der Schwangerschaft vorbereitet. Versuche dich daher zu entspannen und es dir einfach mal gutgehen zu lassen, denn jetzt geht es in erster Linie um dich und dein Kind.

Wenn du weißt, wann und in welchen Situationen deine Übelkeit üblicherweise auftritt, z.B. früh am morgen, wenn du noch nichts im Magen hast, dann können manchmal schon kleinere Anpassungen deiner täglichen Gewohnheiten einen großen Unterschied machen. 

Vielleicht ist es gerade der Zwieback oder Keks auf deinem Nachttisch, der dir hilft, deinen niedrigen Blutzuckerspiegel am Morgen bis zum Frühstück zu überbrücken, bevor dir übel wird.

Oder eben der Verzicht auf allzu fettige, scharfe, bittere, saure oder stark gewürzte Speisen - schließlich willst du deinen Magen ja nicht noch zusätzlich reizen. 

Auch mehrere kleinere und über den Tag verteilte Mahlzeiten anstatt drei Große können sinnvoll sein, damit es gar nicht erst zu einem niedrigen Blutzuckerspiegel kommen kann oder dir die großen Mahlzeiten nicht viel zu schwer im Magen liegen. Wenn du dich fragst, was du stattdessen essen solltest, dann probiere doch mal unsere Rezepte gegen Übelkeit in der Schwangerschaft aus.

Und auch wenn es für so manche Schwangere vielleicht hart und kaum zu glauben ist - es gibt wirklich richtig gute Alternativen zum ersten Morgenkaffee - hast du schon mal einen Getreidekaffee probiert?

Wenn Vermeidung allein nicht ausreicht - Linderung am besten in Absprache mit dem Arzt

Manchmal reicht eine Vermeidungsstrategie jedoch nicht aus und die Übelkeit ist trotzdem mal wieder - ganz unerwartet und plötzlich - einfach da.

In diesen Fällen helfen im ersten Schritt oft schon bewährte Hausmittel wie z.B. Kräutertees oder Ingwertee, um deinen Magen etwas zu beruhigen.

PRAXISTIPP: Trockene Haferflocken kannst du immer bei dir führen und bei Bedarf einfach kauen. So kannst du helfen, einen leeren Magen und niedrigen Blutzuckerspiegel zu vermeiden und überschüssige Magensäure etwas zu binden.

Da du gerade während der Schwangerschaft besonders darauf achten solltest, ausreichend zu trinken, ist es auch eine Idee, immer etwas schmackhaftes Wasser, z.B. mit etwas Zitrone oder Ingwer darin mitzunehmen.

Auch Methoden der komplementären Medizin, darunter die Aromatherapie oder eine Akupressur können in Absprache mit dem Arzt versucht werden.

Schwangere Frau bekommt Akupressur.

Eine Akupressur kann zur Linderung der Übelkeit beitragen.

Gerade älteren Generationen galt eine starke und lang andauernde Übelkeit während der Schwangerschaft als ein Zeichen, dass es sich bei dem heranwachsenden Kind um ein Mädchen handele. Tatsächlich ist der HCG-Spiegel bei einer Schwangerschaft mit einem Mädchen zu Beginn oft höher als bei einem Jungen, dennoch ist längst nicht allen Mädchenmüttern in ihrer Schwangerschaft übel und auch Jungsmüttern kann in der Schwangerschaft übel sein. Von einem sicheren Zeichen kann also nicht die Rede sein.

Egal mit welchen Hausmitteln du versuchst, deine Übelkeit besser in den Griff zu bekommen, ein Gespräch mit deinem Frauenarzt ist immer sinnvoll, da er gemeinsam mit dir am besten beurteilen kann, was in deinem individuellen Fall sinnvoll ist.

Welche Medikamente gegen Schwangerschaftsübelkeit gibt es und wie sicher sind sie?

Medikamente sind in der Regel hinsichtlich ihrer Wirkungen und Nebenwirkungen in der Schwangerschaft nicht ausreichend untersucht.

Medikamente in der Schwangerschaft, egal gegen welche Beschwerden, sollten daher ganz generell vor ihrer Einnahme mit dem behandelnden Frauenarzt oder einem entsprechenden Facharzt abgeklärt werden.

Das gilt übrigens auch für freiverkäufliche oder apothekenpflichtige, nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel wie z.B. Homöopathika, die häufig von Hebammen bei Übelkeitsbeschwerden empfohlen werden. Dazu gehören u.a. Brechwurzel, Sepia oder Brechnuss.

Auch in diesen Fällen solltest du immer - wie im Beipackzettel vorgesehen - vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt halten.

Bei schwereren Verlaufsformen der beschriebenen Hyperemesis gravidarum kommen verschreibungspflichtige Arzneimittel wie z.B. hochdosiertes Pyridoxin (Vitamin B6), Antihistaminika, Antiemetika, Anticholinergika sowie Sedativa und Kortikosteroide zum Einsatz, um insbesondere Komplikationen zu vermeiden. Da viele der genannten Medikamente jedoch Nebenwirkungen wie z.B. Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Abhängigkeit haben können, wird ihr Einsatz immer sehr sorgfältig vom betreuenden Arzt abgewogen.

Hilfestellungen gegen Übelkeit während der Schwangerschaft

Wenn es während der ersten Monate in der Schwangerschaft zu einem erheblichen Umbau der Hormone und körperlichen Veränderungen kommt, leiden viele Schwangere unter Übelkeit, oftmals in Verbindung mit Erbrechen. Meist sind diese Beschwerden vorübergehend und verschwinden mit Eintritt in das zweite Trimester. In der Regel sind diese Symptome weder für die Mutter noch das heranwachsende Kind gefährlich. Gegen die Beschwerden hilft daher am besten, die auslösenden Faktoren zu vermeiden oder sich im Akutfall mit Hausmitteln wie z.B. Ingwer, Kräutertees oder Akupressur Linderung zu verschaffen. Besteht in schweren Fällen einer andauernden Schwangerschaftsübelkeit mit sehr häufigem Erbrechen ein gesundheitliches Risiko, bestehen verschiedene Möglichkeiten einer medikamentösen Behandlung, die immer von einem Arzt überwacht werden sollte.

Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad 

Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.

Geschrieben von
Dr. Silke Nahde  

Dr. Silke Nahde ist promovierte Mikrobiologin, war als Fachreferentin Zentrales Nervensystem beim Arzneimittelhersteller AstraZeneca tätig und leitete interne sowie externe medizinische Trainings für das Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline Consumer Healthcare. Sie unterstützt Digestio seit dem Launch als Stammautorin.

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