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Wer Wechseljahre hört, denkt wohl eher an Beschwerden wie Hitzewallungen oder an Nachtschweiß. Aber wusstest du, dass Verdauungsbeschwerden ebenfalls häufig in den Wechseljahren auftreten? Wir erklären jetzt, warum das so ist und was Betroffenen gegen die Beschwerden machen können.

Verdauungsprobleme in den Wechseljahren: Ursachen und häufige Beschwerden

Wechseljahre, Menopause, Klimakterium – viele Begriffe bezeichnen diesen Lebensabschnitt, der wie die Pubertät für einen Wechsel der fruchtbaren Lebensphase steht. Längst eingespielte hormonelle Abläufe geraten aus dem Gleichgewicht und das hat manchmal größere Auswirkungen, als du vielleicht denken magst.

Denn neben all den anderen Veränderungen kann es sein, dass du in den Wechseljahren an Verdauungsproblemen leidest. Warum das so ist und was du dagegen tun kannst, zeigen wir dir n den folgenden Abschnitten.

Was sind die Wechseljahre?

Der Begriff Wechseljahre oder auch Klimakterium beschreibt die Zeit der hormonellen Umstellung am Ende deiner fruchtbaren Lebensphase. Diese Umstellung geschieht durch die abnehmende Hormonproduktion in den Eierstöcken. Daher kann die Menopause jeden betreffen, der mit Eierstöcken geboren wird.

Durchschnittlich beginnen die natürlichen Wechseljahre im Alter von etwa 48 bis 54 Jahren. Dabei erstrecken sie sich über mehrere Jahre hinweg und verlaufen in verschiedenen Phasen, die ineinander übergehen. Die Wechseljahre können aber auch auftreten, wenn beispielsweise die Eierstöcke entfernt werden oder entsprechende Hormone eingenommen werden.

Zumeist kündigen sich die Wechseljahre eher behutsam an. Ein sicht- und spürbarer Zeitpunkt ist die letzte Regelblutung deines Lebens, die sogenannte Menopause. Jedoch kannst du diese erst im Nachhinein sicher bestimmen.

Im Vorfeld gibt es zwar einige Anzeichen, aber diese sind oft so unmerklich, dass sie dir entgehen können. Daher spricht man erst von der Menopause, wenn zwölf Monate danach keine weitere Regelblutung mehr erfolgt.

Warum kann ich in den Wechseljahren Verdauungsprobleme bekommen?

Die Menopause tritt auf, wenn der Menstruationszyklen mindestens ein Jahr lang beendet ist. Sprich, dass du dich wirklich in den Wechseljahren befindest, kann man erst im Rückblick klar diagnostizieren.

Was passiert eigentlich in den Wechseljahren? Diese Zeit ist durch einen Rückgang der weiblichen Hormone wie Östrogen und Progesteron gekennzeichnet. Diese Hormone beeinflussen viele Bereiche des Körpers, darunter auch den Verdauungstrakt.

Wenn sich der Hormonspiegel so gewaltig verändert wie in den Wechseljahren, kann es daher sein, dass sich das auf den Verdauungstrakt auswirkt.

Welche Magen-Darm-Symptome kommen in den Wechseljahren häufig vor?

Im Zusammenhang mit den Wechseljahren werden zwei Verdauungsbeschwerden besonders häufig genannt:

  • Verstopfung

    Eine der Aufgaben von Östrogen ist die Kontrolle des Hormons Cortisol. Östrogen sorgt dafür, dass der Cortisolspiegel niedrig bleibt. Wenn das Östrogen jedoch abnimmt, steigt der Cortisolspiegel an. Das kann wiederum die Verdauung verlangsamen.

    Zu wenig Progesteron kann dazu führen, dass der Dickdarm langsamer arbeitet. Aber je länger die Lebensmittelabfälle im Dickdarm bleiben, desto trockener werden diese. So entsteht dann eine Verstopfung.

  • Blähungen

    Während und nach den Wechseljahren können Blähungen, sprich eine vermehrte Gasbildung im Verdauungstrakt, aufgrund von Veränderungen im Essverhalten, in der Verwertung von Essen oder auch durch Stress auftreten.

    Wenn der Bauch lediglich aufgebläht wirkt, kann das an Wassereinlagerungen liegen. Diese werden in den Wechseljahren häufig durch einen erhöhter Östrogenspiegel verursacht.

Können die Wechseljahre krank machen?

Die Menopause ist eine Phase im Leben, keine Krankheit. Eine Erkrankung ist eine Störung der gewohnten Abläufe im Körper, im System oder auch eines Organs. Die Wechseljahre sind ein natürlicher Vorgang und fallen daher per Definition nicht unter Erkrankung. Aber natürlich kann diese Veränderung körperliche und psychische Beschwerden auslösen.

Verdauungsprobleme in den Wechseljahren, Frau hält sich den Bauch

In den Wechseljahren leiden viele Frauen an Verdauungsproblemen wie Verstopfung oder Blähungen.

Gerade bei Betroffenen, die sich nicht mit den Wechseljahren auseinandergesetzt haben oder die stark von den typischen Beschwerden betroffenen sind, kann das sehr belastend für Körper und Psyche sein.

Daher ist es empfehlenswert, sich mit den Abläufen im Körper zu beschäftigen und frühestmöglich zu versuchen, eine positive Einstellung zu bekommen. Als Anregung ein paar Punkte, die von Betroffenen durchaus positiv wahrgenommen werden können:

  • Kein Zyklus
  • Keine Regelbeschwerden
  • Keine Verhütung mehr
  • Erkrankungen wie Endometriose, Myome und Zysten werden schwächer
  • Neue Wahrnehmung des eigenen Ichs

Was ist das klimakterische Syndrom?

Die Wechseljahre oder auch Klimakterium sind eine Zeit der Veränderungen. Im Körper werden Abläufe umgestellt oder auch stillgelegt. Das verläuft bei den Betroffenen sehr individuell, doch es kommt häufig vor, dass die Wechseljahre durch Beschwerden begleitet werden.

  • Hitzewallungen
  • Schwindel
  • erhöhte Reizbarkeit
  • Depressionen

Diese Symptome, die typisch für die Wechseljahre sind, werden unter dem Begriff klimakterisches Syndrom zusammengefasst.

Kann eine Gewichtszunahme an den Wechseljahren liegen?

Eine Gewichtszunahme in den Wechseljahren geschieht oftmals als Folge der Stoffwechselumstellung. Dieser verlangsamt sich und somit werden Nährstoffe langsamer verarbeitet. Wenn wie gewohnt weitergegessen wird, kann es sein, dass aufgrund des verlangsamten Stoffwechsel Gewicht zugelegt wird.

Sollte der Gewichtszuwachs seine Ursache in einem verlangsamten Stoffwechsel haben, so kann man dem nur durch eine reduzierte Energieaufnahme in Kombination mit vermehrter Energieverbrennung entgegenwirken. Weniger bzw. bewusster und kalorienreduziert Essen und zusätzlich Sport und Bewegung helfen auch in den Wechseljahren bei der Gewichtskontrolle.

Können die Wechseljahre zu Reizdarm führen?

Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass die Wechseljahre zu Reizdarm führen können. Jedoch berichten Frauen mit und ohne Reizdarm über folgende Verdauungsbeschwerden während der Wechseljahre:

  • Veränderungen in der Häufigkeit von Stuhlgang
  • Häufigeres Auftreten von Bauchschmerzen und -beschwerden
  • Verstärkte Blähungen

Auch wenn grundsätzlich Frauen im höheren Alter nicht häufiger von Reizdarm betroffen sind, so scheinen aber bei Reizdarmpatientinnen die Beschwerden in diesem Alter zuzunehmen. Auch wenn Forschungen dazu kein einheitliches Bild ergeben, gibt es Hinweise, dass Beschwerden im Alter von 40-49 Jahren am häufigsten auftreten.

Diese Zunahme der Symptome kann eine Folge der Abnahme der Sexualhormone Östrogen und Progesteron sein. Die These passt zu den Hinweisen von Betroffenen, die eine Zunahme der Symptome in den Tagen vor Beginn ihrer Periode erleben. Die Konzentrationen dieser Sexualhormone wirken sich auf die Symptome von Reizdarm aus, da sich Rezeptorzellen für diese Hormone im gesamten Verdauungstrakt befinden.

Aber es gibt auch gegenteilige Studien, die von einer Abnahme der Beschwerden während der Wechseljahre sprechen. Eine Untersuchung deutet darauf hin, dass die Häufigkeit der Reizdarmbeschwerden bei Frauen ab dem Alter von 40 oder 45 Jahren abnimmt. Dieser Rückgang konnte bei Männern nicht beobachtet werden. Es ist also möglich, dass die Abnahme der Sexualhormone bei postmenopausalen Frauen einen positiven Effekt auf Reizdarmbeschwerden hat.

Wie lang können Verdauungsprobleme in den Wechseljahren dauern?

Glücklicherweise können viele der Verdauungsprobleme etwa durch Änderungen des Lebensstils oder auch Medikamente gelindert werden. Eine weitere gute Nachricht ist, dass viele Beschwerden wieder nachlassen, sobald sich der Körper an seine neuen Hormonspiegel anpasst hat.

Welche weiteren Anzeichen gibt es, dass ich in den Wechseljahren bin?

In den Monaten oder Jahren vor der Menopause, die sogenannte Perimenopause, können folgende Anzeichen und Symptome auftreten:

  • Unregelmäßiger Zyklus: sowohl verkürzte als auch verlängerte Zyklen möglich
  • Veränderung der Blutungslänge und Stärke: sowohl längere als auch kürzere Periodenblutungen mit stärkerer und schwächerer Blutung möglich
  • Vaginale Trockenheit
  • Hitzewallungen
  • Nachtschweiß
  • Schlafprobleme
  • Blasenprobleme
  • Verlust oder auch Steigerung der Libido
  • Veränderungen der Stimmung
  • Gewichtszunahme und verlangsamter Stoffwechsel
  • Verdünnendes Haar
  • Trockene Haut
  • Verlust der Brustfülle

Was tun gegen Verdauungsprobleme in den Wechseljahren?

Verdauungsbeschwerden können aufgrund der hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren auftreten. Doch manchmal kann bereits eine Änderung der Gewohnheiten, vor allem der Ernährung, helfen, diese Beschwerden zu lindern.

Was ist die richtige Ernährung bei Verdauungsbeschwerden in den Wechseljahren?

Die Menopause ist mit Stoffwechselveränderungen, verminderter Knochendichte und einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen verbunden. Darüber hinaus erleben viele Frauen in den Wechseljahren unangenehme Symptome wie Verdauungsprobleme, Hitzewallungen und Schlafmangel.

Eine Vollwertkost mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, hochwertigem Eiweiß und Milchprodukten kann die Symptome der Wechseljahre verringern. Phytoöstrogene und gesunde Fette, wie Omega-3-Fettsäuren aus Fisch, können ebenfalls helfen. Zudem sollte ausreichend getrunken werden, damit der Körper hydriert bleibt.

Regelmäßige Bewegung hilft, den Stoffwechsel und die Verdauung anzuregen, unterstützt das Herz-Kreislaufsystem, beugt Osteoporose vor und sorgt gleichzeitig für mentale Ausgeglichenheit.

Was sollte ich bei Verdauungsbeschwerden während der Wechseljahre nicht essen?

Je nachdem, welche Verdauungsbeschwerden du in den Wechseljahren hast, hilft es dir, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten:

  • Blähungen
    • Zwiebeln, Kohl
    • unreifes Obst
    • sehr fettiges Essen
    • bestimmte tierische und pflanzliche Proteine
    • zu viele Ballaststoffe, etwa durch das ständige Essen von Rohkost
    • FODMAPs, sprich kurzkettige Kohlenhydrate, bei deren unvollständiger Abbau sich Kohlendioxid und Methan bildet
    • Kohlensäurehaltige Getränke
    • Zuckeraustauschstoffe in sogenannten „Diät“-Lebensmitteln oder Kaugummis
  • Durchfall
    • Eiskalte Getränke aus der Tiefkühltruhe oder mit Eiswürfeln. Trinke Getränke lieber nur aus dem Kühlschrank oder kühl gelagert.
    • Stark gesüßte Getränke oder Säfte mit viel Fruchtsäure
    • Kaffee
    • Alkohol
    • Scharfe, stark gewürzte und fette Speisen
    • Milchprodukte
  • Verstopfung
    • Schokolade
    • Weißer Reis (lieber auf ballaststoffreichen Vollkornreis zurückgreifen!)
    • Karotten
    • Rotes Fleisch
    • Eier
    • Weißmehlprodukte (Toast, Kekse, Kuchen)
    • Cornflakes
    • Fertiggerichte
    • Chips
  • Bauchschmerzen
    • fetthaltige Speisen
    • zu große Portionen
    • Alkohol

Welche Hausmittel können bei Verdauungsproblemen in den Wechseljahren helfen?

Hausmittel sind Mittel, die du normalerweise bei dir zu Hause und vor allem in deiner Küche findest. Auch bei Verdauungsbeschwerden, die du während deiner Periode hast, gibt es ein paar Hausmittel, die diese lindern können:

  • Hausmittel bei Bauchschmerzen
  • Hausmittel bei Übelkeit
  • Hausmittel bei Blähungen
  • Hausmittel bei Durchfall
  • Hausmittel für die Verdauung

Worauf kann ich im Alltag achten, um Verdauungsbeschwerden in den Wechseljahren vorzubeugen?

Im Alltag gibt es einige Gewohnheiten, die eventuell die Verdauungsbeschwerden verstärken können. Daher geben wir dir einige Tipps rund um deinen Alltag:

Verdauungsprobleme in den Wechseljahren, Frau und Mann lehnen sich auf Sofa zurück

Auch Stress kann deinen Darm durcheinander bringen. Entspannung ist daher ein wichtiger Faktor, um Verdauungsprobleme zu überwinden.

  • Begrenze deinen Alkoholkonsum.
  • Wenn du unter Angstzuständen, Stimmungsschwankungen oder Beziehungsproblemen leidest, such dir eine professionelle Beratung. In vielen Orten gibt es entsprechende Einrichtungen, die dich anonym beraten, etwa pro familia oder die Caritas.
  • Versuche, dir viel Ruhe zu gönnen.
  • Ausreichend Schlaf und eine gute Schlafqualität sind wichtig für deine Gesundheit.

Verdauungsprobleme in den Wechseljahren: Alle Infos und echte Hilfe

Die Wechseljahre sind eine Zeit der Veränderung, der Erneuerung und der hormonellen Umstellung. Dabei sind diese nicht auf einen Zeitpunkt begrenzt, sondern vollziehen sich nach und nach und beeinflussen sowohl den Körper als auch die Psyche.

Da die Veränderung sehr tiefgreifend sein kann und Betroffenen ganz individuell mit dieser umgehen, ist eine gute Vorbereitung empfehlenswert. Das können beispielsweise Gespräche mit Freunden und Verwandten sein und die Überlegung, wie man selbst diesen Lebensabschnitt gestalten möchte.

Denn neben den körperlichen Veränderungen können auch unterschiedliche Beschwerden auftreten. Neben den bekannteren wie etwa Hitzewallungen, können auch Verdauungsbeschwerden in den Wechseljahren auftreten.

Die Ursache liegt in den veränderten Hormonen, dem Nachlassen von Östrogen und Progesteron. Solange der Körper mit dem neuen Hormonspiegel zurechtkommen muss, können die Beschwerden auftreten. Sobald der Körper sich auf den neuen Status quo eingestellt hat, lassen viele Beschwerden wieder nach.

Bis das der Fall ist, hilft es manchmal schon, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen, etwa mit einer Anpassung der Ernährung oder der Lebensgewohnheiten. Je nach Verdauungsbeschwerden gibt es eine Vielzahl an Lebensmitteln, die helfen können oder die man vermeiden sollte.

Schließlich beeinflusst deine Ernährung direkt deine Verdauung. Das klingt einfach und doch ist deine Verdauung so viel komplexer, als du vielleicht denkst. Erfahre mehr zu den faszinierenden Abläufen und schau dir an, wie deine Verdauung funktioniert.

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Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad 

Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.

Geschrieben von
Kia Korsten 

Kia Korsten gehört seit Beginn zum festen Autorenteam von Digestio. Sie machte ihr Abitur an einem biotechnologischen Gymnasium und absolvierte anschließend ein Redaktionsvolontariat beim ganzheitlichen Gesundheitsmagazin "natürlich gesund und munter". Heute ist sie unter dem Namen Korsten kreativ als freie Redakteurin und PR-Beraterin selbstständig.

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