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Um eine Verstopfung effektiv zu behandeln, hilft es die Ursachen und Symptome zu kennen. Auslöser wie Stress oder eine ungesunde Ernährung gehören zu den häufigsten. Wir verraten dir, wie eine Verstopfung entsteht und wann du zum Arzt gehen solltest.
In diesem Artikel erfährst du:
- Was eine Verstopfung ist
- Was die Ursachen dafür sind
- Was typische Symptome sind
Was ist Verstopfung?
Rund jeder fünfte Deutsche leidet im Jahr mindestens einmal darunter: Verstopfung, im Fachjargon Obstipation genannt.
Sie liegt oftmals bei einer verlangsamten Passage des Nahrungsbreis durch den Dickdarm vor oder wenn diesem auf dem Weg zu viel Wasser entzogen wird. Bei den Betroffenen macht sich dies mitunter durch eine reduzierte Stuhlfrequenz bemerkbar, wobei der Normalzustand zwischen drei Entleerungen pro Tag und drei Entleerungen pro Woche liegt.
Eine Verstopfung wird von dem Betroffenen oft sehr subjektiv wahrgenommen. Trotzdem gibt es einige Kriterien (sog. Rom-Kriterien), die Verstopfungsbeschwerden definieren.
Akut oder chronisch?
Kommt es einmal vor, dass du zwei oder drei Tage am Stück keinen Stuhlgang hast, leidest du nicht automatisch unter Verstopfung. Als ein ungefährer Richtwert für die Diagnose einer Verstopfung gelten weniger als 3 Stuhlentleerungen pro Woche.
Gut zu wissen: Du kannst auch jeden Tag Stuhlgang haben und trotzdem von einer Obstipation betroffen sein. Nämlich dann, wenn du beispielsweise unter hartem Stuhlgang leidest, der sich nur unter starkem Pressen entleeren lässt oder oft ein Gefühl der unvollständigen Entleerung zurückbleibt.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer akuten, situativen Verstopfung, die durchaus regelmäßig wiederkehren kann, und einer chronischen Verstopfung.
Akute (= vorübergehende) Verstopfung
Wie der Name schon sagt, tritt eine akute Verstopfung plötzlich auf, ist nur vorübergehend präsent und nach wenigen Tagen wieder verschwunden.
Die häufigsten Gründe für eine akute Verstopfung sind alltagsbedingte Belastungen wie Stress und Reisen, aber auch andere Faktoren wie eine Umstellung in der Ernährung. Tritt die Verstopfung nur situativ auf, kann sie etwa Folge einer kurzfristigen Ernährungsumstellung (z.B. bei einer Diät), aber auch einer langen Reise (langes Sitzen) sein.
In erster Linie beschreibt der Begriff Verstopfung den subjektiven Eindruck, dass man den Darminhalt
- in entsprechender Häufigkeit,
- in ausreichender Menge,
- in der notwendigen Konsistenz
- oder nur unter Beschwerden ausscheiden kann.
Chronische (= andauernde) Verstopfung
Eine chronische Verstopfung liegt vor, wenn wenigstens zwei der folgenden Symptome für mindestens drei Monate in Folge bei mindestens 25% der Stuhlentleerungen auftreten:
- Heftiges Pressen
- Harter Stuhl
- Weicher Stuhl nur nach Einnahme von Abführmitteln
- Gefühl der unvollständigen Darmentleerung
- Gefühl der analen Blockade
- Manuelle Unterstützung des Stuhlganges, zum Beispiel via Analstimulation
- Weniger als drei Entleerungen pro Woche
Frauen sind insgesamt häufiger von einer chronischen Verstopfung betroffen als Männer. Auch mit steigendem Alter kommt sie häufiger vor und geht oft mit einer Stuhlinkontinenz einher.
Meistens beginnt die chronische Verstopfung schleichend. Einige Patienten geben an, dass sie bereits in der Kindheit unter Verstopfung gelitten haben. Oft leiden die Patienten zusätzlich an Übergewicht. Auch eine ungesunde Lebensweise mit zu geringer körperlicher Aktivität und einer verminderten Zufuhr von Ballaststoffen bzw. Flüssigkeit können Risikofaktoren sein.
Die chronische Verstopfung bedarf einer medizinischen Abklärung durch den Arzt. Nur so kann sichergestellt werden, dass sich hinter den beschriebenen Symptomen keine ernste Erkrankung verbirgt, beispielsweise ein Reizdarmsyndrom.
Wie erkenne ich eine Verstopfung?
Nur die wenigsten reden offen über ihre Verdauung und schon gar nicht über damit zusammenhängende Probleme. Dabei leiden allein in Deutschland etwa 15 Millionen Menschen an Darmträgheit, unregelmäßiger Verdauung oder Verstopfung.
Doch wann spricht man überhaupt von einer Verstopfung?
Harter oder trockener Stuhl
Trotz heftigen und teilweise schmerzhaften Pressens auf der Toilette stellt sich ein Gefühl der unvollständigen Entleerung ein. Dies ist ein häufiges Symptom einer Verstopfung. Das Ergebnis des Toilettengangs ist dann in der Regel eine ungewöhnlich kleine Menge trockenen und harten Stuhls.
Unwohlsein
Eine Verstopfung beeinflusst nicht nur deinen Körper, sondern auch deine Psyche. Denn wer verstopft ist, ist einfach schlechter drauf. Die Hose zwickt, der Bauch drückt, man fühlt sich aufgebläht und nicht wohl in seiner Haut. Und das kann den Alltag massiv beeinflussen.
Die üblichen Freizeitaktivitäten machen einfach weniger Spaß – sei es der Sport oder ein Treffen mit Freunden. So ziehen sich Menschen, die von Verstopfung betroffen sind, häufig zurück. Und das macht das Unwohlsein noch viel schlimmer. Denn Freude in der Freizeit ist ein wichtiger Erholungs- und Entspannungsfaktor!
Schmerzen beim Stuhlgang
Der Stuhl besteht zu großen Teilen aus abgestoßener Darmschleimhaut, Schleim, Bakterien, unverdauten Nahrungsresten und Wasser. Er hat im Normalfall eine eher weiche bis mittelharte Konsistenz. Bei Verstopfung ist der Stuhl jedoch meist sehr hart und trocken – der Betroffene muss stark und häufig unter Schmerzen pressen, um den Stuhl zu entleeren.
Dies kann kleine Risse in der Schleimhaut des Afters begünstigen. Diese kleinen Risse, sogenannte Analfissuren, können brennende und stechende Schmerzen beim Stuhlgang verursachen. Analfisuren können auch zu Folgebeschwerden wie einem schmerzenden Schließmuskel führen, der erstmal entkrampft werden muss. Auch Verletzungen und Entzündungen der Darmschleimhaut, Hämorrhoiden oder ein Gefäßverschluss einer Analvene können der Grund für derartige Schmerzen sein.
In manchen Fällen führt auch sehr scharfes Essen im „Abgang“ zu einem Brennen beim Stuhlgang. Wesentlich seltener hängen die Schmerzen beim Stuhlgang mit einer bösartigen Geschwulst zusammen (etwa bei Enddarmkrebs).
Blut im Stuhl
Wenn du beim Blick in die Kloschüssel Blut im Stuhl entdeckst, wirst du womöglich erschrecken. Mitunter kommen böse Gedanken an schwere Erkrankungen wie Blutungen im Magen-Darm-Trakt oder Darmkrebs auf – doch es gibt zahlreiche und viel harmlosere Ursachen, wie zum Beispiel Hämorrhoiden oder kleine Verletzungen im After.
Sofern nicht bereits bekannt ist, woher das Blut im Stuhl stammt – etwa bei einem bekannten Hämorrhoidalleiden – solltest du ärztlich abklären lassen, wie es zum Blut im Stuhlgang kommt.
Aufgeblähter Bauch
Viele Menschen leiden zusätzlich zu einer Verstopfung von Zeit zu Zeit unter einem Blähbauch, häufig in Verbindung mit Begleiterscheinungen wie Spannungs- und Völlegefühl, Schmerzen im Ober- und Unterbauch. Häufig tritt der Blähbauch besonders stark am Nachmittag oder Abend auf und ist auch von außen sichtbar.
Ein aufgeblähter Bauch steht dabei nicht immer in direktem Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme, sondern kann vielfältige Ursachen haben, wie zum Beispiel entzündliche Prozesse im Magen-Darm-Trakt oder ein Mangel an Bewegung.
Neben der Schulmedizin bietet auch die Naturheilkunde bei einem aufgeblähten Bauch zahlreiche alternative Behandlungsmethoden wie z.B. Tees mit Kümmel, Anis, Rosmarin und Fenchel.
Unregelmäßiger Stuhlgang
Wie so oft im Leben solltest du auch hier deinem eigenen Rhythmus folgen.
Als Faustregel gilt: Von dreimal täglich bis dreimal wöchentlich Stuhlgang gilt alles als gesund und normal. Erst weniger als drei Stuhlgänge in der Woche, meist begleitet von weiteren Beschwerden, gelten aus medizinischer Sicht als Verstopfung.
Appetitlosigkeit
Auch Appetitlosigkeit tritt häufig in Zusammenhang mit einer Verstopfung auf. Du isst weniger als zuvor und hast die meiste Zeit auch kein Verlangen nach den Dingen, die du normalerweise gerne magst. Normal ist das nicht! Sollte die Appetitlosigkeit länger anhalten, sprich bitte mit deinem Arzt darüber. Dabei wird er dich sicher auch nach deinem Stuhlgang fragen.
Wenn du Fieber oder starke Schmerzen hast oder die oben aufgelisteten Symptome länger anhalten, suche bitte unbedingt deinen Arzt auf!
Mehr zum Thema: Essen bei Verstopfung: Diese Lebensmittel helfen deinem Darm.
Wie entsteht Verstopfung?
Die Verdauung ist ein Wunderwerk der Natur, das uns Menschen erst überlebensfähig macht. Denn durch die Nahrungsaufnahme und anschließende Verwertung erhält der Körper alle essentiellen Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette sowie Vitamine und Mineralstoffe, die wir zum Atmen, Denken und Bewegen brauchen.
Die Verdauung findet im Magen-Darm-Trakt statt. Die in der aufgenommenen Nahrung enthaltenen Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße werden im Zuge des Verdauungsprozesses von Verdauungsenzymen aufgespalten. Daraus gewinnt der Körper Energie und Substanz für den Aufbau der eigenen Zellstruktur.
Die Zeit, welche für den Verdauungsprozess von der Nahrungsaufnahme bis zum Ausscheiden des Stuhls benötigt wird, kann sich von Person zu Person unterscheiden und liegt im Normalfall zwischen 12 Stunden und 5 Tagen. Bei diesem schwierigen und durchaus langwierigen Prozess ist es kein Wunder, wenn es mal zu Problemen führen kann und Verdauungsprobleme bis hin zu Verstopfungen auftreten.
In vielen Fällen ist die Verstopfung auf eine der folgenden Ursachen zurückzuführen.
Verstopfung auf Reisen
Du verreist gerne? Großartig! Genieße all die neuen Erfahrungen und lass dich inspirieren. Behalte aber im Hinterkopf, dass eine neue Umgebung sich auch auf deine Verdauung auswirken kann.
Die meisten Beschwerden im Urlaub betreffen den Magen-Darm Trakt. Sind Aufregung und Hektik der Anreise vorbei, fällt der ganze Stress von einem ab. Der Adrenalinspiegel sinkt und es scheint, dass sich auch unser Immunsystem eine kleine Pause gönnt. Ein Fehler, wie sich häufig zeigt. Ausgerechnet jetzt macht sich der Körper angreifbar für Krankheitserreger.
Anders zubereitete Speisen, neue Tagesabläufe und fremde Toiletten fordern das körpereigene Abwehrsystem geradezu heraus. Die Folge: Der Bauch kann mit schmerzhaften Krämpfen reagieren, die Verdauung aus dem Takt geraten. Die Bandbreite der typischen Verdauungsbeschwerden reicht von Verstopfung über Bauchschmerzen und -krämpfe bis hin zu akuten Durchfällen und verhagelt laut DAK jedem dritten Deutschen die wohlverdienten Urlaubsfreuden.
Verstopfung durch Stress
Unser Verdauungssystem ist mit einem Netz aus fein verzweigten Nervenzellen durchzogen – dem sogenannten Bauchhirn – mit einer engen Verbindung zum Gehirn. Gefühlslagen können sich deswegen direkt auf den Magen-Darm-Trakt auswirken. Manche Menschen reagieren dann z.B. mit Verstopfung oder anderen Verdauungsproblemen.
Wie lässt sich Stress am besten bewältigen? Wie sollte man sich in stressigen Phasen am besten verhalten? Es gilt, die inneren und äußeren Ursachen zu analysieren. Entsteht der Stress tatsächlich nur durch äußere Anforderungen? Sind persönliche Stressverstärker mit im Spiel? Ziel ist es, die richtige Balance zwischen den Anforderungen und dem Raum für Entspannung zu finden.
Klar muss sein: Was dem einen dabei hilft, Stress gut zu bewältigen, muss für dich nicht automatisch auch der beste Weg sein. Da die Ursachen von Stress immer mit der ganz persönlichen Lebenssituation und -geschichte zu tun haben, ist auch der persönlich beste Weg zum Stressmanagement immer sehr individuell.
Verstopfung als Nebenwirkung von Medikamenten
Hin und wieder können Verstopfungen auf die Einnahme von Medikamenten zurückzuführen sein. Denn bestimmte Wirkstoffe können alleine oder in Kombination mit anderen Präparaten hemmend auf das Verdauungssystem wirken.
Einige Medikamente zur Behandlung der folgenden Symptome/Erkrankungen gehören dazu:
- Depressionen
- Eisenmangel
- Epilepsie
- Herzkrankheiten
- Parkinson
- Schmerzen (Opiate)
- Diabetes
- Chronische Entzündungen
- Organische Darmerkrankungen
- Nervenschädigungen durch Alkohol oder Nikotin
Wenn du wegen einer dieser Krankheiten in Behandlung bist und zu allem Überfluss auch noch unter Verstopfung leidest, besprich mit deinem Arzt, ob das Präparat durch ein anderes ausgetauscht werden kann. Dies gilt insbesondere bei chronischen Beschwerden.
Ist dies nicht möglich, frag deinen Arzt, ob ein gut verträgliches Abführmittel für dich in Frage kommt. [Link zum Abführmittel-Artikel]
Verstopfung bei Depressionen
Dass Verdauung und Psyche eng miteinander verknüpft sind, ist schon lange bekannt. Ausdrücke wie „vor Angst die Hose voll“ oder „Wut im Bauch“ zu haben gehen auf das seit langem bestehende Wissen um den Zusammenhang von Befinden und Verdauungsaktivität zurück und haben sich fest im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert.
Da überrascht es wenig, dass Menschen mit psychischen Leiden auch häufig von Verdauungsproblemen betroffen sind. Verstopfung kann ein erstes Anzeichen und ein Symptom für Depression sein.
Etwa jeder Dritte von Depression Betroffene leidet zusätzlich unter Verstopfung.
Verstopfung durch organische Darmerkrankungen
Verschiedene Darmerkrankungen können zu Verstopfung oder Schmerzen beim Stuhlgang führen, so zum Beispiel Darmausstülpungen (Divertikel), entzündete Darmausstülpungen (Divertikulitis), die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn, ein Herausrutschen des Mastdarms aus dem After (Rektumprolaps) oder Darmkrebs.
Verstopfung durch Nervenstörungen
Erkrankungen wie Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Parkinson oder Multiple Sklerose können Nervenstörungen verursachen, die eine Verstopfung nach sich ziehen.
Verstopfung durch Hormonstörungen
Verstopfung kann auch die Folge von Hormonstörungen sein, wie sie etwa bei Schilddrüsenunterfunktion, einer Überfunktion der Nebenschilddrüse oder Diabetes auftreten.
Im Falle einer Schilddrüsenunterfunktion können viele Vorgänge im Körper verlangsamt ablaufen, so auch die Aktivitäten des Darms. Dies kann in der Folge zu Verstopfung und Verdauungsproblemen führen.
Verstopfung bei Reizdarm
Etwa jeder fünfte Deutsche ist vom Reizdarmsyndrom betroffen. Da bei weitem nicht alle Betroffenen mit ihrem Problem direkt zum Arzt gehen, ist die tatsächliche Verbreitung vermutlich sogar noch höher. Die häufigsten Symptome sind Bauchschmerzen, ein aufgeblähter Bauch, Blähungen oder abwechselnde Schübe von Verstopfung und Durchfall.
Mach doch gleich hier den Test:
- Es bestehen länger als drei Monate anhaltende Beschwerden (z.B. Bauchschmerzen, Blähungen), die mit Stuhlgangsveränderungen einhergehen.
- Die Beschwerden beeinträchtigen die Lebensqualität stark.
- Es liegen keine für andere Krankheitsbilder charakteristischen Veränderungen vor.
Womöglich liegt bei dir ein Reizdarmsyndrom vor, wenn alle 3 Punkte erfüllt werden. Dann ist es hilfreich, einen Arzt zu Rate zu ziehen.
Verstopfung als Begleiterscheinung
Grundsätzlich gibt es noch weitere Krankheiten, die mit einer Verstopfung einhergehen können. Tritt beispielsweise eine Verstopfung sehr plötzlich auf, kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder auch ein Darmverschluss die Ursache sein.
Hält die Verstopfung länger an oder treten beim Stuhlgang vermehrt Schmerzen auf, könnten Verdauungsprobleme mit einer Stoffwechselstörung oder mit Hämorrhoiden einhergehen. Es kommen dann jeweils typische Begleitsymptome hinzu. Sprich dann am besten mit einem Arzt über die Behandlungsmöglichkeiten.
Weitere Erkrankungen, die häufig mit einer Verstopfung einhergehen können:
- Mangelernährung, Vitaminmangel
- Nahrungsmittelunverträglichkeit
- Zu geringe Flüssigkeitszufuhr (Dehydration)
- Bewegungsarmut des Bauches durch Abschwächung der Zwerchfellatmung
- Abschwächung der Rumpfmuskulatur
- Von der Wirbelsäule herrührende Reizzustände
- Psychische Beeinflussung
- Nach Bauchoperation mit Störung des Reflexspiels oder durch Verwachsungen
- Fettansammlung oder Lymphstauungen im Bauchraum
- Nervenschädigung (Alkohol, Nikotin, Drogen)
- Chronische Entzündung, z.B. Dickdarmentzündung, Eierstockentzündung, Gallenblasenentzündung
Wann kann Verstopfung gefährlich werden?
Verstopfungen sind meistens nicht als gefährlich einzuordnen. Leidest du schon mehrere Wochen unter Verstopfungen und bereitet dir der Stuhlgang starke Schmerzen, solltest du aber unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Treten im Zusammenhang mit Verstopfung weitere Beschwerden wie Übelkeit, starke Bauchschmerzen, Erbrechen oder Blut im Stuhl auf, ist ebenfalls sofort ein Arzt zu kontaktieren! Er kann nicht nur die Ursache für die Verstopfung ergründen, sondern auch schwerwiegende Erkrankungen ausschließen.
Infolge einer unbehandelten chronischen Verstopfung können weitere körperliche Probleme auftreten. Durch das starke Pressen auf der Toilette kann es zu Analfissuren (kleine Einrisse am After) kommen. Darüber hinaus begünstigt das Pressen bei hartem Stuhl die Entstehung von Hämorrhoiden.
Das gilt auch für die selten auftretende Bildung harter Kotballen, bei dem es im Extremfall sogar passieren kann, dass sich ein Teil des Enddarms nach außen vorwölbt. Um das zu verhindern, kann ein Einlauf zur Stuhlauflockerung Abhilfe verschaffen.
Der Mythos, dass anhaltende Verstopfung eine innerliche Vergiftung des Körpers zur Folge hat, entspricht dagegen nicht der Realität.
Wirklich bedrohlich wird es jedoch dann, wenn die Diagnose Darmverschluss lautet. Dann braucht es dringend umgehende medizinische Intervention. Im Krankenhaus kann ein Arzt zum Beispiel mit einer Magensonde, Medikamenten und Infusionen weiterhelfen.
Darüber hinaus ist ein Arztbesuch zu empfehlen, wenn die Verstopfungsbeschwerden über längere Zeit anhalten, häufig wiederkehren oder sich trotz der Einnahme von Medikamenten nicht zufriedenstellend in den Griff kriegen lassen.
Verstopfung: Das sind die häufigsten Ursachen und Symptome
Eine Verstopfung ist eine der häufigsten Verdauungsbeschwerden und beschreibt das Problem der zu seltenen, häufig unvollständigen und nicht selten schmerzhaften Stuhlentleerung. Je nach Häufigkeit und Dauer der Probleme spricht man von einer akuten (also plötzlichen und vorübergehenden) oder chronischen (mindestens drei Monate andauernden) Verstopfung.
Die Ursachen sind vielfältig und reichen von sich ändernden Lebensumständen über eine ballaststoffarme Ernährung bis hin zu Medikamenten, bei denen Verstopfung eine Nebenwirkung sein kann. Auch Krankheiten wie Diabetes oder eine Schilddrüsenfehlfunktion können häufig mit Verstopfung einhergehen.
In vielen Fällen lässt sich eine Verstopfung nicht auf einen bestimmten Auslöser zurückführen. Ein Arzt sollte allerdings abklären, ob in deinem Fall eine ernsthafte Erkrankung vorliegt. Ist dem nicht so, können Maßnahmen wie eine Ernährungsumstellung oder andere therapeutische Maßnahmen dabei helfen, die Verstopfung dauerhaft in den Griff zu bekommen.
Quellen:
TAGS: Verstopfung
Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad
Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.
Geschrieben von
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