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Wenn du Durchfall bekommst, nachdem du Rote Bete gegessen hast, könnte das an verschiedenen Ursachen liegen. Auf Rote Bete verzichten musst du in vielen Fällen trotzdem nicht – oft hilft schon eine andere Zubereitungsart, damit du das Wurzelgemüse besser verträgst.

Warum bekomme ich von Rote Bete Durchfall?

Rote Bete ist sehr gesund: Sie enthält wertvolle Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Doch nicht jeder verträgt das Wurzelgemüse. Wenn du häufig Durchfall hast, nachdem du Rote Bete gegessen hast, kann das verschiedene Ursachen haben, die du am besten von einem Arzt abklären lässt.

Vielleicht hast du eine Allergie in Verdacht? Diese ist zwar sehr selten, kann jedoch zu Verdauungsproblemen wie Übelkeit, Bauchkrämpfen und Durchfall führen. Auch andere Allergiesymptome wie Jucken im Mund, Schnupfen, Niesen, Ausschlag oder eine anaphylaktische Reaktion wie Atemnot sind möglich.

Des Weiteren können allergische Symptome durch eine Kreuzallergie auftreten. Vor allem Pollenallergiker reagieren auf bestimmte Proteine in Nahrungsmitteln häufig allergisch.

Wenn dir nach dem Verzehr größerer Mengen Roter Bete roter Stuhl auffällt, ist das in den meisten Fällen eine harmlose Nebenwirkung des im Wurzelgemüse enthaltenen Farbstoffs. Hast du dagegen den Verdacht auf Blut im Stuhl, wende dich bitte an einen Arzt, um ernste Ursachen auszuschließen.

Wahrscheinlicher als eine Allergie ist jedoch, dass deine Beschwerden eine andere Ursache haben:

  • Rote Bete enthält viel Oxalsäure. Normalerweise sind die Mengen, die du durch deine Ernährung aufnimmst, nicht bedenklich. In hohen Dosierungen kann Oxalsäure jedoch giftig sein und womöglich Unverträglichkeitsreaktionen auslösen.
  • Außerdem zählen Wurzelgemüse wie Rote Bete zu den nitratreichen Lebensmitteln. Bakterien wandeln Nitrat in gesundheitsschädliches Nitrit um. Darüber hinaus können aus Nitrat potenziell krebserregende Nitrosamine entstehen. Durch die Zubereitung lässt sich der Nitratgehalt reduzieren. Dazu erfährst du weiter unten mehr.
  • Wenn du generell äußerst ballaststoffarm isst, kann zu viel Rote Bete zu Bauchschmerzen, Krämpfen, Verstopfung wie auch wässrigem Stuhlgang führen. Steigere deine Ballaststoffzufuhr daher lieber allmählich, um deine Verdauung nicht zu überfordern.
  • Solltest du frische Rote Bete vertragen, aber nach dem Verzehr von eingelegter Roter Bete Krämpfe, Bauchweh, Blähungen, Gase oder Durchfall entwickeln, könntest du an einer Histaminintoleranz oder -unverträglichkeit leiden. Zwar enthält Rote Bete in rohem Zustand wenig Histamin, die eingelegte Variante zählt jedoch zu den histaminreichen Lebensmitteln.
  • Bei verarbeiteter – beispielsweise eingelegter – Roter Bete ist es auch denkbar, dass du zwar das Gemüse an sich, nicht jedoch den Essig oder andere Inhaltsstoffe wie etwa Gewürze verträgst. In traditionellen Rezepten werden zum Einlegen der Roten Bete häufig Zwiebeln hinzugefügt.

Was kann ich bei Durchfall durch Rote Bete tun?

Ob du Rote Bete komplett von deinem Speiseplan streichen solltest oder sie weiterhin essen kannst, hängt zum einen von der Ursache für deine Beschwerden ab. Zum anderen spielt auch die Zubereitungsart häufig eine wichtige Rolle.

Sollte dein Durchfall allergiebedingt sein – dein Arzt kann dies mithilfe von Haut- und Bluttests feststellen –, verzichtest du besser auf Rote Bete und alle Speisen, die diese beinhalten. Dazu können zum Beispiel Saft, Konserven, Salate, Suppen und gegebenenfalls auch die Sprossen der Roten Bete gehören.

Durchfall durch Rote Bete, Rote-Bete-Salat in einer Schüssel

Bei einer Rote-Bete-Allergie solltest du das Wurzelgemüse komplett von deinem Speiseplan streichen.

Um deine Allergiesymptome in den Griff zu bekommen, kann dir der Arzt eine geeignete Behandlung empfehlen und dir gegebenenfalls Medikamente verschreiben:

  • Orale Antihistaminika lindern allergischen Schnupfen, Niesen, sowie Juckreiz und Schwellungen der Schleimhäute.
  • Salben und Cremes mit Cortison helfen gegen juckenden Ausschlag und gerötete Haut.
  • Schwere Allergiereaktionen werden mit Epinephrin behandelt.
  • Eine Desensibilisierung kann langfristig bewirken, dass dein Körper seine Überempfindlichkeit gegen das Allergen abbaut und du in Zukunft wieder Rote Bete ohne Probleme genießen kannst.

Wie kann ich Rote Bete verträglicher machen?

Ist eine Histaminunverträglichkeit schuld an deinem Durchfall, greife zu frischer Roter Bete statt der eingelegten Variante.

Um den Oxalsäure- und Nitritgehalt in Roter Bete zu reduzieren, solltest du das Gemüse hingegen lieber garen, anstatt es roh zu essen. Weil die beiden Stoffe teilweise ins Kochwasser übergehen, verwende dieses bitte nicht weiter, sondern schütte es weg.

Oxalsäurehaltige Lebensmittel wie Rote Bete, Rhabarber, Süßkartoffel, Mangold, schwarzen Tee und Spinat bereitest du außerdem am besten mit Milchprodukten zu. Diese verringern die Verfügbarkeit der Säure im Körper. Mehr dazu im Artikel Durchfall von Spinat.

Zu nitratreichen Speisen nimmst du am besten Vitamin-C-haltige Lebensmittel – etwa ein Glas Orangensaft – zu dir. Saisonales sowie im Freiland oder ökologisch angebautes Gemüse ist übrigens meistens nicht so stark mit Nitrat belastet.

Durchfall durch Rote Bete, Mann trinkt Orangensaft

Ein Glas Orangensaft hilft dabei, die negativen Auswirkungen nitratreicher Lebensmittel zu reduzieren.

Tipp: Nitratreiche Lebensmittel solltest du nicht unnötig lange warmhalten, sondern Reste möglichst rasch kühlen und nach einem Tag verbrauchen.

Durchfall durch Rote Bete: Ursachen und Hilfe

Wenn du Durchfall bekommst, nachdem du Rote Bete gegessen hast, könnte in seltenen Fällen eine Allergie dahinterstecken. Häufig sind dann weitere Allergiesymptome vorhanden wie Jucken im Mund, Schnupfen oder Hautausschlag. Orale Medikamente und Salben helfen, diese Beschwerden zu lindern. Auf den Verzehr von Roter Bete solltest du verzichten, wenn du allergisch bist.

Sind andere Ursachen schuld an deinem Durchfall könnte auch eine andere Zubereitungsart Symptome wie Durchfall lindern: Bei Histaminunverträglichkeit greifst du am besten nicht zu eingelegter, sondern zu frischer Roter Bete, die kaum Histamin enthält. Dagegen lassen sich Oxalsäure und Nitrat, die in größeren Mengen giftig sind und ebenfalls Beschwerden verursachen können, durch Garen reduzieren.

Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad

Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.

Geschrieben von
Silke Stadler 

Silke Stadler war stellvertretende Redaktionsleiterin bei verschiedenen Gesundheitsportalen und ist ausgebildete Ernährungsberaterin. Heute ist sie als Online-Redakteurin für den Klinikkonzern MEDICLIN tätig und gehört von Beginn an zum festen Autorenteam von Digestio. 

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