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Bauchschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Um Beschwerden entgegenzuwirken, hilft es, die Gründe für ihr Auftreten zu kennen. Wir verraten dir, woher Bauchschmerzen kommen können und was du dagegen tun kannst.

Wo können Bauchschmerzen auftreten?

Der Bauch, im medizinischen Fachjargon auch Abdomen genannt, beschreibt in der Anatomie den Bereich des Rumpfes vom Brustkorb bis hinunter zum Becken. Der Bauch lässt sich in verschiedene Abschnitte aufteilen, die auch bei der Lokalisierung von Schmerzen eine zentrale Rolle spielen.

Beim von den Rippen eingefassten Bereich oberhalb des Bauchnabels spricht man vom Oberbauch. Der Bereich ohne knöcherne Elemente – also unterhalb der Rippengegend – wird als Mittelbauch bezeichnet. Die Gegend unterhalb des Mittelbauchs nennt sich Unterbauch oder Unterleib und wird vom Beckenknochen eingefasst.

Darüber hinaus lässt sich der Bauch auch noch in Längsrichtung außerhalb der Außenkanten des geraden Bauchmuskels, der je nach Trainingszustand mehr oder weniger hervortritt, unterteilen. Der mittlere Bauchbereich umfasst die Magen-, Nabel- und Schamregion. Außerhalb davon findet sich der Rippen- und Leistenbereich.

Da der innere Teil des Bauches (die Bauchhöhle) eine große Anzahl wichtiger Organe beherbergt, kann eine genaue Lokalisierung der auftretenden Schmerzen dabei helfen, den Ursachen schneller auf den Grund zu gehen.

Je nachdem, wo die Beschwerden auftreten, können sich Erkrankungen von Bauchspeicheldrüse oder Gallenblase, Blinddarm, Magen-Darm-Infektionen, aber auch harmlose Muskelverspannungen in Form von Bauchschmerzen äußern.

Grundsätzlich bedeuten Bauchschmerzen aber nicht zwangsläufig, dass du an einer Erkrankung leidest. Manchmal hat man vielleicht zu viel oder das Falsche gegessen. Bei einer einfachen Verdauungsstörung kann es ebenfalls im Bauchraum drücken und kneifen. Dies nennt der Fachmann eine Dyspepsie.

Bauchschmerzen links

Treten in der Bauchregion links vom Bauchnabel Schmerzen auf, kommen je nach Höhe verschiedene Organerkrankungen in Betracht. Diese Organe beherbergt der Bauchraum in den folgenden Regionen:

LINKER OBERBAUCH: MAGEN, BAUCHSPEICHELDRÜSE, LUNGE UND MILZ

Im linken Oberbauch sitzt mit dem Magen ein wichtiges Verdauungsorgan. Schmerzen in dieser Region lassen sich nicht selten auf Magenbeschwerden wie etwa eine Magenschleimhautentzündung zurückführen.

Doch auch Herz, Bauchspeicheldrüse, die Lunge und Teile der Milz lassen sich links lokalisieren, sodass Auslöser für linksseitige Bauchschmerzen Erkrankungen dieser Organe sein können. Das sogenannte Pfeiffersche Drüsenfieber etwa lässt die Milz anschwellen, die im linken Ober- und Mittelbauch für Schmerzen sorgen kann.

LINKER MITTELBAUCH: NIERE, HARNLEITER, DÜNNDARM UND DICKDARM

Im Bereich des Mittelbauches sind Dünn- und Dickdarm angesiedelt. Außerdem findet sich hier die linke Niere, der linke Eileiter und Eierstock einer Frau. Schmerzen in diesem Gebiet lassen sich häufig auf Infektionen von Dünn- und Dickdarm zurückführen.

Verursacher von Magen-Darm-Infektionen können sowohl Viren als auch Bakterien sein. Meist klingen die Beschwerden zum Glück von selbst wieder ab. Auch Erkrankungen von Eileiter, Eierstock und Niere können die Ursache für Bauchschmerzen im linken Mittelbauch sein. Letztere solltest du im Zweifel bei einem Facharzt abklären lassen.

LINKER UNTERBAUCH: DER HARNLEITER UND DER DICKDARM
 

Im Mittel- und Unterbauch ist der Dickdarm beheimatet. Er ist der letzte Teil des Verdauungstrakts und für den Transport und die Speicherung des Stuhls zuständig. Erkrankungen des Dickdarms können relativ häufig vorkommen. Schmerzen im linken Mittelbauch können auf Entzündungen oder anderweitige Dickdarmbeschwerden hindeuten. Auch Nieren- und Harnsteine sowie gynäkologische Erkrankungen sind je nach Positionierung als Auslöser des Schmerzes möglich.

Bauchschmerzen im Oberbauch oder Unterbauch

OBERBAUCH
 
Die häufigsten Gründe für Beschwerden im Oberbauch findest du in der nachfolgenden Liste:
 
  • Erkrankung des Zwölffingerdarms und Dünndarms
  • Darmverengungen
  • Lympherkrankungen
  • Leberkrankheiten (Entzündungen, Leberschwellung…)
  • Milzerkrankungen
  • Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Entzündungen, Zysten…)
  • Blinddarmentzündung

Ja, du hast richtig gelesen: Auch eine Blinddarmentzündung kann sich im Frühstadium manchmal in Form von Schmerzen im Oberbauch ankündigen, die erst im weiteren Verlauf der Krankheit in den rechten Unterbauch wandern.

UNTERBAUCH

Charakteristisch, wenngleich nicht automatisch der Beweis für eine Blinddarmentzündung sind die Schmerzen im rechten Unterbauch, der sogenannte Loslassschmerz. Dabei drückt der Arzt für einige Sekunden auf die schmerzende Stelle am rechten Unterbauch, um die Hände dann schnell wegzuziehen. Verspürt der Patient bei Loslassen einen starken, stechenden Schmerz, steckt vermutlich ein entzündeter Blinddarm dahinter.

Doch auch folgende Erkrankungen können Auslöser für Schmerzen in der Unterbauchgegend sein:

  • Erkrankungen der Harnwege (Blasenentzündung…)
  • Erkrankungen der inneren Fortpflanzungsorgane
  • Leistenbrüche
  • Menstruationsbeschwerden
  • Prostataerkrankungen
  • Darmerkrankungen

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wichtig: Natürlich lässt sich allein durch die genaue Lokalisation der Bauchschmerzen noch keine endgültige Diagnose stellen. Der menschliche Körper reagiert ganz individuell bei verschiedenen Ursachen. Auch das Schmerzempfinden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Während sich der Eine schon vor Schmerzen krümmt, verspürt der Andere vielleicht erst ein unangenehmes Zwicken. Das bedeutet: Beschwerden lassen sich nicht verallgemeinern. Dennoch wird ein Arzt fragen, wo genau du Schmerzen hast, um sich bei der Untersuchung auf den möglicherweise erkrankten Bereich zu konzentrieren.

Sind die Bauchschmerzen für den Betroffenen nicht oder nur in Schonposition auszuhalten, ist der Arzt sofort zu konsultieren. Das gleiche gilt, wenn die Beschwerden unverändert länger als zwei Tage anhalten.

Wann können Bauchschmerzen auftreten?

BAUCHSCHMERZEN NACH DEM ESSEN

Bei vielen Patienten treten Bauchschmerzen direkt nach dem Essen auf. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

Übrigens: Die im Alltag so häufig auftretende Laktoseintoleranz ist in den allermeisten Fällen eigentlich eine Unverträglichkeit. Sie ist auf einen unzureichenden (enzymatischen) Verdauungsprozess der Milchsäure zurückzuführen, da es dem Körper an dem Enzym Laktase fehlt, das für die Milchsäureverdauung zuständig ist. Dadurch gelangt die Laktose ungespalten in den Dickdarm, wo sie Gasbildungen verursacht.

Menschen mit einer Lactosunverträglichkeit haben in der Regel eine Toleranz von etwa einem Glas Milch. Damit ist allerdings die Menge gemeint, bis zu der eine Person eine Portion auf einmal vertragen kann, ohne Beschwerden zu fürchten. Dabei kann es durchaus Menschen geben, die schon bei einem halben Glas Milch Probleme bekommen. Wenn du aber zum Beispiel 50 ml Milch verträgst, dann kannst du mehrmals täglich diese Menge Milch zu dir nehmen.

Wenn nicht die Lebensmittel selbst ein Problem sind, sondern die Beschwerden unabhängig von der Art der Nahrung auftreten, können die Ursachen für die Schmerzen auch körperlich bedingt sein. Magenprobleme können aber auch nach ungewohnten Speisen auftreten.

Treten die Schmerzen nicht unmittelbar nach dem Essen auf, sondern später, aber dennoch im zeitlichen Zusammenhang mit einer eingenommenen Mahlzeit, können Geschwüre am Zwölffingerdarm, eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, der Magenschleimhaut oder Gallensteine die Ursache sein. Diese Symptome treten vor allem nach sehr fettem oder stark gewürztem Essen auf.

Frau hat die Qual der Wahl zwischen Burger und Salat.

Die Qual der Wahl: Burger sind kein Tabu, aber dein Bauch wird dir eine gesunde Ernährung danken.

BAUCHSCHMERZEN BEIM LAUFEN, SITZEN ODER IM STEHEN

Sind Bauchschmerzen auf Blähungen – also Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt – zurückzuführen, berichten Patienten häufig von einer Verbesserung der Beschwerden, sobald sie ihre Position verändern – sich zum Beispiel vom Rücken auf den Bauch legen oder anderweitig bewegen.

Enge Kleidung oder Haltungen, die auf den Bauch drücken, behindern den Darm in seiner Beweglichkeit. Die Folgen: Die Blähungen können nur schwer entweichen. Der Druck im Bauch führt dann zu den bekannten Beschwerden. Häufig sorgt Bewegung für eine Stimulation der Darmregion, sodass die Luft den Darm verlassen kann und dadurch auch die Bauchschmerzen gelindert werden.

Bleiben die Bauchschmerzen allerdings in sämtlichen Körperpositionen unverändert, kann das auf eine akute Erkrankung der inneren Organe hindeuten. Hieraus resultierende Schmerzen bestehen meist unabhängig von der Körperposition und bedürfen einer medizinischen Abklärung.

BAUCHSCHMERZEN IN DER SCHWANGERSCHAFT

Viele Frauen klagen in der Schwangerschaft über Bauchschmerzen. Das ist auch kein Wunder, denn der heranwachsende kleine Mensch benötigt Platz, der Druck steigt und die Organe müssen sich an die veränderte und verengte Situation anpassen.

In der Regel sind Bauchschmerzen im Mittelbauch nur der körperlichen Veränderung geschuldet und gehen nach wenigen Tagen von selbst wieder weg. Auch eine träge Verdauung als Nebensymptom einer Schwangerschaft (Verlinkung auf den entsprechenden Ratgeber) kann Bauchschmerzen zur Folge haben.

Konzentrieren sich die Schmerzen dagegen eher auf den Unterleib und treten akut und sehr stark auf, ist größte Vorsicht geboten! Es könnte sich um eine verfrühte Wehentätigkeit handeln – ein Risiko für eine Früh- oder Fehlgeburt.

BAUCHSCHMERZEN NACHTS ODER MORGENS

Eine häufige Ursache für nächtliche Magenschmerzen ist ein überforderter Magen-Darm-Trakt. Insbesondere wenn kurz vor dem Zubettgehen zu viel oder zu fettreiche Mahlzeiten zu sich genommen wurden, kommt der nachts gedrosselte Verdauungstrakt nicht hinterher.

Dadurch werden Magen und Darm gedehnt, was sich in unangenehm drückenden Bauchschmerzen äußert. Doch auch psychische Ursachen sollte man nicht unterschätzen. Wie wir bereits erläutert haben, ist Stress eine wichtige Ursache für Bauchschmerzen. Da das Unterbewusstsein nachts auf Hochtouren arbeitet, kann auch das buchstäblich auf den Magen schlagen.

Natürlich können auch Magen-Darm-Infekte oder andere Krankheiten der Auslöser sein.

Welche Ursachen haben Bauchschmerzen?

BAUCHSCHMERZEN DURCH STRESS

Stress macht uns nicht nur auf emotionaler Ebene das Leben schwer. Er äußert sich häufig auch psychosomatisch in körperlichen Beschwerden, zu denen Bauchschmerzen gehören können.

Gerät das empfindliche Magen-Darm-System durch Stress aus dem Gleichgewicht, können wichtige Verdauungsprozesse nicht mehr korrekt ablaufen. Die Folge: Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung, Durchfall und Blähungen. Weiteres dazu erfährst du in unserem Ratgeber zum Thema Was du tun kannst, wenn dir Stress auf den Magen schlägt.

BAUCHSCHMERZEN DURCH FALSCHE ERNÄHRUNG

Der Bauch beherbergt einen Großteil der Verdauungsorgane wie den Magen, den Dünn- und den Dickdarm. Dementsprechend führt falsche Ernährung als erstes im Verdauungstrakt zu Problemen, die sich als Bauchschmerzen bemerkbar machen. Dazu gehören:

  • Schwer verdauliche Nahrung

  • Blähende Speisen

  • Nahrung, gegen deren Inhaltsstoffe eine Unverträglichkeit besteht

  • Unzureichend gegarte Lebensmittel

  • Verdorbene Lebensmittel

Außerdem sollte das Essen in einer möglichst stressfreien Umgebung eingenommen werden. Darüber hinaus solltest du deine Mahlzeiten vor dem Schlucken gut kauen. Zudem können Genussmittel wie Alkohol Verdauungsprobleme verstärken und sind nur in Maßen zu genießen.

BAUCHSCHMERZEN ALS SYMPTOM SCHWERWIEGENDER ERKRANKUNGEN

Lassen sich Bauchschmerzen nicht auf einen ungesunden Lebensstil zurückführen, können sie das Symptom einer schweren Erkrankung sein.

In diesem Fall äußern sich die Bauchschmerzen häufig akut oder klingen auch nach mehreren Tagen nicht ab, werden womöglich sogar stärker. Bauchschmerzen können das Symptom von Erkrankungen folgender Organe sein:

  • Magendarmtrakt

  • Leber

  • Gallenblase

  • Bauchspeicheldrüse

  • Milz

  • Urogenitaltrakt (Nieren, Harnwege…)

  • Gefäßsystem (Aorta…)

  • Bauchwand

  • Ovarien (Eileiter, Uterus…)

Ist einer dieser Bereiche erkrankt, kann es ebenfalls zu Bauchschmerzen kommen. Die Behandlung der Beschwerden richtet sich nach der Diagnose, die in jedem Fall vom Arzt gestellt werden muss.

Wann Bauchschmerzen „normal” sind

Bauchschmerzen treten häufig als Symptom von Menstruationsbeschwerden auf. Die sind medikamentös gut behandelbar. Hierfür stehen nicht verschreibungspflichtige Präparate mit sogenannten NSAIDS (nicht steroidalen Antirheumatika) zur Verfügung. Lass dich hierzu am besten in der Apotheke beraten.

Auch diese Schmerzen sind für die Patientin unangenehm, aber kein akutes Warnsignal, das auf schwerwiegende Krankheiten deuten kann. Die Stärke von Menstruationsbeschwerden kann individuell unterschiedlich wahrgenommen werden. Sie variiert je nach Hormonstatus oder der Menge an abgestoßener Schleimhaut.

Menstruationsbeschwerden verschwinden nach wenigen Tagen von allein. Bei extrem starken oder lang andauernden Menstruationsbeschwerden ist ein Gynäkologe zu Rate zu ziehen, um eine organische Ursache auszuschließen.

Bauchschmerzen: Diese Begleitsymptome kann es geben

DURCHFALL

Infolge von akuten Darmerkrankungen wie Infektionen, Entzündungen, Vergiftungen, aber auch Lebensmittelunverträglichkeiten oder akuten psychischen Stresssituationen wie Ängsten ist Durchfall als Begleitsymptom von Bauchschmerzen besonders häufig.

VERSTOPFUNG

Eine Verstopfung wird häufig von Völlegefühl begleitet. Der Darm ist träge, kann sich nicht entleeren und zusätzlich entstehen blähende Gase. Der erhöhte Druck auf den Magen-Darm-Trakt äußert sich in Form von Bauchschmerzen, die sich häufig im Mittel- und Unterbauch bemerkbar machen.

Verstopfung: Junge Frau mit rosa Pyjamahose sitzt auf Toilette

Darauf haben wir alle keine Lust: Wenn die Verdauung so sehr leidet, dass Verstopfung oder Durchfall die Konsequenzen sind.

ÜBELKEIT UND ERBRECHEN

Auch Bauchschmerzen im Zusammenspiel mit Übelkeit und Erbrechen sind häufig ein Indiz für Magen-Darm-Erkrankungen. Die Ursache dafür sind meist Bakterien oder Viren, aber auch Vergiftungen, Unverträglichkeiten und Allergien gegen Lebensmittel können mögliche Auslöser für Erbrechen darstellen.

APPETITLOSIGKEIT

Appetitlosigkeit tritt neben Bauchschmerzen häufig infolge von Verstopfung auf. Geht mit einer dauerhaften Appetitlosigkeit sogar eine Gewichtsabnahme einher, ist das ein schwerwiegendes Symptom, bei dessen Auftreten höchste Vorsicht geboten ist!

Häufig liegt in so einem Fall eine ernsthafte Erkrankung des Magen-Darm-Trakts vor. Auch ein Magengeschwür kann den Appetit merklich zügeln. Hat der Betroffene zudem starke Schmerzen im Oberbauch, ist häufig eine Entzündung die Ursache. Der Arzt wird abklären, woher die Entzündung kommt. Oftmals sind bei diesen Beschwerden die Bauchspeicheldrüse, die Gallenblase, die Milz oder die Leber betroffen.

Achtung: Treten ein oder mehrere Symptome zusammen in wechselhaftem Verhalten über einen mehrmonatigen Zeitraum auf, können das Indizien für ein Reizdarmsyndrom sein.

Was tun bei Bauchschmerzen?

WELCHE MEDIKAMENTE HELFEN BEI BAUCHSCHMERZEN?
  • Paracetamol
    Paracetamol ist ein Nichtopioid-Analgetikum, das als schmerzlindernder und fiebersenkender Arzneistoff eingesetzt wird. Es besitzt eine schmerzstillende Wirkung, die über das zentrale Nervensystem erfolgt.

  • Butylscopolaminiumbromid
    Butylscopolaminiumbromid, oder kurz Butylscopolamin, ist ein Arzneistoff, der den muskarinischen Acetylcholinrezeptor blockiert und dadurch krampflösend wirkt. Es sorgt dafür, dass Verkrampfungen der glatten Muskulatur, die z. B. auch den Darm umgibt, sich lösen und sich die Motilität im Verdauungstrakt normalisiert. Butylscopolamin wird auch in Kombination mit Paracetamol eingesetzt.

  • Ibuprofen und Naproxen
    Diese Wirkstoffe gehören in die Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika und werden bei Schmerzen, Fieber und Entzündungen eingesetzt. Sie können oral, rektal, dermal, topisch oder intravenös verabreicht werden und werden je nach Alter und Körpergewicht dosiert. Sie hemmen die Bildung von Prostaglandinen, sogenannten Botenstoffen, die die Nervenenden reizen, woraufhin diese Schmerzsignale zum Gehirn aussenden.

WELCHE HAUSMITTEL WIRKEN GEGEN BAUCHSCHMERZEN?

Wer nicht sofort auf Medikamente zurückgreifen und stattdessen auf Hausmittel setzen möchte, sollte folgende ausprobieren:

  • Kräutertee
    Die in Kräutern wie Kamille, Pfefferminz oder Fenchel enthaltenen Inhaltsstoffe wirken wohltuend auf den Magen-Darm-Trakt.

  • Ingwer
    Ingwer wirkt antiemetisch. Antiemetika nennt der Fachmann Mittel, die gegen Übelkeit und Erbrechen wirken. Die Wirkungsweise kann unterschiedlich sein. Die Inhaltsstoffe der Ingwerwurzel regen den Fluss der Verdauungssäfte an. Dabei wird der Gallenfluss und damit die Verdauung gefördert. Darüber hinaus soll die Heilpflanze die Beweglichkeit des Darms erhöhen. Die im Ingwer enthaltenen ätherische Öle wirken außerdem beruhigend.

  • Fenchelsamen
    Fenchel enthält krampflösende Inhaltsstoffe und kann sich daher schmerzlindernd bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Krämpfen auswirken.

  • Wärme
    Nicht nur Wärme von Innen, z. B. durch warmen Tee, sondern auch von außen angewandte Wärme in Form von Wärmflaschen, warmen Bädern, Saunagängen oder Bauchwickeln kann helfen, die Bauchregion zu beruhigen und den Körper zu entspannen. Vor allem bei krampfbedingten Bauchschmerzen wie Menstruationsbeschwerden kann Wärme wohltuend wirken.

Was hilft gegen Bauchschmerzen bei Kindern und Babys?

Bei Kindern und Babys lassen sich Bauchschmerzen häufig weniger genau lokalisieren als bei Erwachsenen. Daher ist es besonders wichtig, dem jungen Patienten zuzuhören und genau zu beobachten, ob mit den Schmerzen noch andere Symptome einhergehen, die eventuell auf eine ernsthaftere Erkrankung hinweisen.

Anhaltendes Schreien oder Weinen ohne äußerlich sichtbare Symptome im Babyalter, oder starke Bauchschmerzen, die für das Kind nur in Schonhaltung zu ertragen sind und auch nach einer Stunde nicht besser werden, könnten auf eine andere Erkrankung hindeuten.

Es ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Dasselbe gilt, wenn weitere Symptome wie Durchfall, Fieber oder Schüttelfrost auftreten. Ursachen wie Blähungen oder Verstopfung lassen sich bei Babys und Kindern durch folgende Anwendungen vorbeugen:

  • Während des Trinkens immer wieder Pausen für das “Bäucherchen” einlegen
  • Bauchmassage anwenden
  • Kinder selbstständig essen lassen (so können sie das Tempo selbst bestimmen)
  • Getränke mit wenig oder keiner Kohlensäure servieren
  • Üppige Mahlzeiten in kleine Portionen aufteilen
  • Stark blähende Lebensmittel vermeiden
  • Auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten, Fencheltee zur Linderung
Frau im grauen Pulli sitzt auf der Couch und lindert ihre Bauchschmerzen mit einer roten Wärmflasche.

Die klassische Wärmflasche entspannt deinen Bauch - auch bei Menstruationsbeschwerden lindert sie deine Schmerzen.

Bauchschmerzen: Was hilft dagegen?

Die Gründe für Bauchschmerzen sind ebenso vielfältig wie die Art ihres Auftretens. Sie können drückend, stechend oder brennend sein und je nach Ursache mit weiteren unangenehmen Begleiterscheinungen einhergehen.

Manchmal verschwinden Bauchschmerzen nach wenigen Tagen von alleine. Etwa wenn der Grund für die Schmerzen eine harmlose Infektion ist, du etwas Ungewohntes gegessen hast oder es sich dabei um Menstruationsbeschwerden handelt.

Doch Bauchschmerzen können auch als Symptom deutlich schwerwiegenderer Krankheiten auftreten, zum Beispiel bei Entzündungen, Geschwüren oder anderweitigen Erkrankungen der inneren Organe.

Um den Ursachen für Bauchschmerzen schnell auf den Grund zu gehen, kann die genaue Lokalisation der Beschwerden einen ersten Anhaltspunkt bieten. Dadurch lassen sich die Ursachen häufig eingrenzen, wenn auch nicht endgültig festlegen.

Das kann in der Regel nur ein Arzt. Bei besonders schweren Schmerzen ist dieser unbedingt aufzusuchen. Spätestens wenn die Beschwerden über zwei Tage hinweg unverändert anhalten, sollte ein Mediziner um Rat gefragt werden.


Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad 

Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.

Geschrieben von
Digestio Community Team  

Unser Digestio Community Team ist ein Netzwerk aus medizinischen RedakteurInnen, die unsere Inhalte durch wissenschaftlich fundierte Recherche sowie eigene Erfahrungsberichte unterstützen.

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