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Der Darm ist eines unserer leistungsfähigsten Organe und dabei wichtiger für den Körper, als es die meisten Menschen für möglich halten würden. Erst bei näherem Blick zeigt sich, wie erstaunlich unser Verdauungstrakt wirklich ist. Erfahre hier die spannendsten Fakten über den Darm.

Über die Verdauung spricht man nicht gern? Zu Unrecht – denn kaum ein Organ bricht so viele Rekorde wie der Darm!

1. Die Maße des Darms

Der Darm fordert nicht nur, er fördert uns: Er filtert die Bestandteile aus der Nahrung, die uns leistungsfähig machen. Das schafft er mit bis zu 8 Metern Länge – und einer Oberfläche, die flach ausgebreitet bis zu 500 m2 groß sein kann.

Die Hautoberfläche eines 1,70 Meter großen Erwachsenen misst „nur“ etwa 1,8 m2.

2. Der Darm als Ökosystem

Bis zu 100 Billionen Bakterien (das sind bis zu 10 mal so viele, wie der menschliche Körper maximal an Zellen hat) plus andere Mikroorganismen bewohnen den Darm als Untermieter, wobei der Dickdarm die meisten beherbergt.

Er ist das am dichtesten besiedelte Ökosystem überhaupt.

3. Das Mikroleben im Darm

Die Gesamtzahl der Mikroben im Darm kann bis zu zwei Kilogramm auf die Waage bringen.

4. Gewaltige Bevölkerungszahl

In jedem Gramm Stuhl stecken mehr Bakterien als Menschen auf der Erde leben.

5. Der Darm als Abwehrsystem des Körpers

In der Darmwand befinden sich etwa 70 Prozent unserer Abwehrzellen. Sie ist unser größtes Immunorgan.

6. So viel verarbeitet der Darm in einem Leben

Der Darm eines 75-Jährigen hat bereits um die 30 Tonnen Nahrung und 50.000 Liter Flüssigkeit verarbeitet.

7. Daraus besteht unser Stuhl

Europäer scheiden im Schnitt zwischen 100 und 200 Gramm Kot pro Tag aus. Er besteht zu etwa 75 Prozent aus Wasser. Der Rest sind Bakterien, Ballaststoffe, Körpergewebe, Schleim und Salze.

8. Die Bristol-Stuhlformen-Skala

Die Konsistenz des Kots wird nach der Bristol-Stuhlformen-Skala in sieben Kategorien eingeteilt. Optimaler Kot entspricht Typ 3 oder 4 (wurstartig mit rissiger Oberfläche bzw. mit glatter Oberfläche und weich). 

Bei Typ 1 und 2 (Verstopfung) dauert die Darmpassage um die 100 Stunden, bei Typ 6 und 7 (Durchfall) sind es nur zehn.

9. Das widerständige E.-coli-Bakterium

E. coli ist eigentlich kein klassisches Darmbakterium – vielmehr macht es nur maximal ein Prozent der Darmbakterien aus. Warum man bei Proben meist E. coli-Bakterien findet?

Es ist eines der wenigen Darmbakterien, die Sauerstoff vertragen und bei Kontakt mit diesem nicht sofort absterben. 

10. Das Bauchhirn

Das „Bauchhirn“ steht über Nervenfasern mit unserem Gehirn in Kontakt. 90 % von ihnen leiten Infos vom Darm zum Gehirn, 10 % machen das Gegenteil. Zudem werden ungefähr 95 % des „Glückshormons“ Serotonin im Darm produziert.

Kein Wunder also, dass unser Darm die Psyche beeinflusst.

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Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad 

Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.

Geschrieben von
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