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Möchtest du am liebsten den ganzen Tag schlafen? Wenn der Stoffwechsel schlapp macht, kann das Leben tatsächlich anstrengend werden: Müdigkeit und generelle Abgeschlagenheit stehen dann oft an der Tagesordnung. Wenn du denkst, dass dein Stoffwechsel gestört ist, erfährst du hier, wie ein Test beim Arzt aussehen kann und welche Maßnahmen zur Behandlung möglich sind.
In diesem Artikel erfährst du:
- Wann eine Stoffwechselstörung zu Übergewicht führen kann
- Wie der Arzt mittels Tests herausfindet, welche Störung vorliegt
- Warum Übergewicht meistens noch weitere Gründe hat
- Worauf zu achten ist, um dauerhaft einen gesunden Lebensstil zu führen
Was sind Stoffwechselstörungen und können sie Übergewicht auslösen?
Unser Stoffwechsel, der auch als Metabolismus bezeichnet wird, ist ein lebensnotwendiger, ständig stattfindender Prozess im Körper. Durch ihn wird Energie aus Nahrung umgewandelt, sodass der Organismus diese entweder sofort nutzen oder aber in Form von Glykogen in Muskeln und Leber oder in Form von Fett im Fettgewebe einspeichern kann.
Das Einspeichern in verschiedene Körpergewebe passiert dann, wenn der Körper zum aktuellen Zeitpunkt genügend Treibstoff für alle Prozesse zur Verfügung hat. Der Sinn dahinter ist, dass die Energie zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden kann, wenn nicht mehr so viel Nahrung vorhanden ist. Vor allem das Einspeichern von Fett war früher eine für das Überleben essentielle Funktion, da es in längeren Hungerphasen als zuverlässige Energiequelle diente.
Übergewicht und Adipositas durch Stoffwechselstörungen
Doch was, wenn der Körper permanent genügend Energie zur Verfügung hat oder der Stoffwechsel so gestört ist, dass übermäßig viel Fett eingespeichert wird? Die Folge ist denkbar einfach: Gewichtszunahme und die Entwicklung von Übergewicht drohen. Auch Adipositas (Fettleibigkeit), eine stärkere Ausprägung von Übergewicht kann entstehen.
Stoffwechselstörungen sind in dem Zusammenhang eine mögliche Ursache. Sie können durch die Gene bedingt sein oder durch andere Faktoren begünstigt werden.
Es gibt viele Arten von Stoffwechselstörungen. Angefangen bei einem Mangel an Verdauungsenzymen über kleine Mutationen der DNA, welche zu Problemen führen können, bis hin zu Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto Thyreoiditis. Bei letzterem entsteht in den meisten Fällen eine Unterfunktion der Schilddrüse, wodurch der gesamte Stoffwechsel herunterfährt.
Mögliche Symptome eines gestörten Metabolismus sind:
- Schnelle Gewichtszunahme trotz gesunder Ernährung und viel Bewegung
- Ständige Müdigkeit trotz 7-8 Stunden Schlaf
- Energielosigkeit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schmerzen in den Muskeln
- Appetitmangel
- Bauchschmerzen
- Magenkrämpfe
Stoffwechselstörungen können nicht selbst diagnostiziert werden
Besteht Verdacht auf eine Stoffwechselstörung, sollte schnellstmöglich der Hausarzt aufgesucht werden, da eine Selbstdiagnose nicht möglich ist. Der Arzt kann dann mittels eines Bluttests und weiteren Untersuchungen eine geeignete Behandlung festlegen. Diese ist wichtig, um die Symptome abzumildern und auch der Gewichtszunahme entgegenzuwirken, falls die Stoffwechselstörung diese begünstigt.
In unserem Beitrag über den Umgang mit Stoffwechselstörungen gehen wir genauer darauf ein, wie diese Störungen entstehen und was zu unternehmen ist, wenn Verdacht darauf besteht.
Falls auch bei einem Kind eines oder mehrere der oben genannten Symptome zutreffen oder es unter Übergewicht leidet, sollte ebenfalls schnellstmöglich ein Arzt konsultiert werden. Übergewicht bei Kindern ist eine ernstzunehmende Angelegenheit, da es sich sehr negativ auf die Gesundheit auch im Erwachsenenalter auswirken kann.
Wie teste ich, ob meine Gewichtszunahme durch eine Stoffwechselkrankheit verursacht wird?
Hingegen der Annahme vieler Menschen führt allein eine Stoffwechselstörung nur in wenigen Fällen zu Übergewicht oder gar zu Adipositas (Fettleibigkeit). Kritisch kann es trotzdem werden, wenn eine Störung vorliegt, die nicht behandelt wird. Daher ist es wichtig bei einem Verdacht umgehend zum Hausarzt zu gehen.
Wenn du dich beispielsweise gesund ernährst und viel bewegst und trotzdem permanent zunimmst oder es nicht schaffst trotz Kalorienrestriktion abzunehmen, kann das ein Hinweis auf eine Stoffwechselstörung sein. Heutzutage ist vor allem eine Schilddrüsenunterfunktion recht weit verbreitet. Hierbei verlangsamt sich der Stoffwechsel, sodass der Körper weniger Energie verbrennt und mehr einspeichert.
In solchen Fällen ist es also notwendig, den Hausarzt zu konsultieren. Mittels eines Bluttests kann er sich einen ersten allgemeinen Überblick verschaffen. Auffällige Parameter, z. B. der Schilddrüse oder der Leber, geben erste Hinweise darauf, dass etwas nicht stimmt. Oftmals leitet der Hausarzt den Patienten an Fachärzte wie Endokrinologen oder Gastroenterologen weiter, da diese mehr Expertise in Bezug auf Stoffwechselerkrankungen haben.
Tests und Untersuchungen beim Arzt
Weiterführende Untersuchungen und Tests können schließlich spezifischere Auskünfte geben. Im Falle der Schilddrüse wird beispielsweise weiter getestet, ob eine Autoimmunerkrankung vorliegt. Per Ultraschall und Abtasten kann überprüft werden, ob die Schilddrüse vergrößert ist oder andere Auffälligkeiten vorliegen. In der Regel werden zur Behandlung bestimmte Medikamente verordnet und weiter besprochen, worauf sonst zu achten ist.
Zeigt der Bluttest hingegen, dass z. B. die Leberwerte nicht im Normbereich liegen, kann hier genauer nachgeforscht werden. Beispielsweise ist es möglich das Erbgut des Patienten zu analysieren, um mögliche Mutationen, also kleine Fehler in der DNA, ausfindig zu machen. Es kann sein, dass bestimmte Fehlfunktionen dazu führen, dass der Fettstoffwechsel gestört ist. Auch hier ist eine Behandlung, in der Regel mit Medikamenten, dringend erforderlich, um die Symptome bestmöglich zu verringern.
Daneben existieren noch zahlreiche weitere Möglichkeiten einer Stoffwechselstörung. In einzelnen Fällen kann es z. B. sein, dass eine Gewebeentnahme (Biopsie) notwendig ist, um den genauen Status zu ermitteln. Es gibt also keinen Standard-Test, mit dem alle Erkrankungen sofort erkannt werden. Viel mehr tastet sich der Arzt nach und nach vor, bis er die genaue Ursache gefunden hat.
Ob das Übergewicht letzten Endes allein durch die Stoffwechselstörung entstanden ist, kann jedoch nicht ohne weiteres herausgefunden werden. Hierzu ist es notwendig die zugeführten und verbrauchten Kalorien über einen Zeitraum von mehreren Wochen zu ermitteln. Der Grund: Ein dauerhaftes Zuviel an Kalorien führt unweigerlich zur Gewichtszunahme – auch ohne Stoffwechselstörung.
Was sind die häufigsten Ursachen für Übergewicht?
Die Ursachen für Übergewicht können vielfältig sein. Oft ist es nicht nur eine Ursache, sondern mehrere in Kombination, die eine vermehrte Einlagerung von Körperfett begünstigen. Dennoch ist bei dem Großteil der übergewichtigen Menschen die Ernährung maßgeblich daran beteiligt. Wer mehr Kalorien isst als er verbraucht, nimmt automatisch zu – das ist ein physikalisches Gesetz. Aus diesem Grund setzt die Behandlung von Übergewicht dort an.
Die Ernährung bestimmt über das Gewicht
Eine der ersten Stellschrauben, an denen für eine Gewichtsreduktion gedreht werden muss, ist demnach die Ernährung. Fastfood und zuckerhaltige Lebensmittel haben die Eigenschaft, dass sie zu vermehrtem Appetit führen und es schwierig ist Maß zu halten.
Daher sollte die Ernährung dauerhaft umgestellt werden, sodass frische Lebensmittel wie Gemüse und Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Eier, Milchprodukte, Fisch und Fleisch die Basis bilden. Sie liefern auch wertvolle Mikronährstoffe, die für einen gesunden Körper essentiell sind.
Auch das Maß ist wichtig, da man auch von gesunden Lebensmitteln zunehmen kann, wenn mehr gegessen als verbraucht wird. Hierbei kann achtsames Essen enorm helfen.
Als dauerhafte Strategie empfehlen zahlreiche Experten zudem das Intervallfasten. Hierbei werden längere Essenspausen in den Alltag integriert, wodurch das Abnehmen und auch das Halten des Gewichts oft leichter fällt.
Bei starkem Übergewicht oder anderen körperlichen und psychischen Symptomen sollte stets ein Arzt zur Rate gezogen werden, wenn die Ernährung umgestellt wird, da er hilfreiche Tipps geben kann und erklärt, worauf sonst zu achten ist.
Regelmäßige Bewegung erleichtert das Abnehmen und verbessert das Wohlbefinden
Auch die tägliche Aktivität spielt eine große Rolle. Einerseits steigt durch vermehrte Bewegung auch der tägliche Kalorienverbrauch an, wodurch mehr Energie verbrannt wird – eine gute Voraussetzung zum Abnehmen. Andererseits werden durch die Bewegung Glückshormone ausgeschüttet, was für ein gesteigertes Wohlbefinden sorgt und Stress ausgleicht.
Stress als Auslöser für Heißhunger
Zu viel Stress begünstigt eine Gewichtszunahme, da viele Menschen dadurch einen gesteigerten Appetit entwickeln und die Tafel Schokolade am Abend als kurzfristige Befriedigung dient. Auch das Stresshormon Cortisol, welches durch chronischen Stress dauerhaft erhöht ist, begünstigt eine Fettzunahme, vor allem im Bauchraum. Dieses Bauchfett ist aus gesundheitlicher Sicht besonders gefährlich, da es weitere Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus Typ 2 begünstigt.
Daher ist bewusste Entspannung, vor allem in stressigen Phasen, essentiell. Eine regelmäßige Yoga-Praxis kann dazu beitragen. Oder du versuchst es mit unseren Meditationsübungen für innere Ruhe.
Zu wenig Schlaf kann eine Gewichtszunahme begünstigen
Ausreichend erholsamer Schlaf wird leider oft unterschätzt. Er ist sehr wichtig für die Gesundheit. Nicht nur, damit der Körper nachts regenerieren kann, sondern auch damit das Hormonsystem in Balance bleibt. Durch Schlafmangel, etwa durch stressbedingte Schlafstörungen, kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Ghrelin, welches uns hungrig macht. Gleichzeitig sinkt der Leptinspiegel, wodurch das Sättigungsgefühl abschwächt und man mehr Essen braucht, um zufrieden zu sein.
Auch die Verdauung wird durch schlechten Schlaf negativ beeinflusst. Daher ist genügend Schlaf von durchschnittlich 8 Stunden Voraussetzung für ein gesundes Leben. In einem separaten Artikel erklären wir Maßnahmen, die gegen Schlafstörungen helfen für einen guten Schlaf förderlich können.
Übergewicht durch Stoffwechselkrankheit: Wie lasse ich mich testen?
Wenn du Übergewicht hast und vermutest, dass eine Stoffwechselstörung ein Grund dafür sein kann, solltest du deinen Hausarzt um Rat fragen. Ein Bluttest kann erste Auskünfte über den gesundheitlichen Status geben. Auffälligkeiten können daraufhin genauer verfolgt werden, um die Ursache der Erkrankung ausfindig zu machen. In dem Falle ist eine Behandlung mit Medikamenten und ggf. weiteren Maßnahmen notwendig, um eine weitere Gewichtszunahme zu verhindern. Auch andere Symptome wie Energielosigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Verdauungsprobleme können dadurch gemildert werden.
Jedoch ist eine Stoffwechselstörung meist nicht die einzige Ursache von Übergewicht. Viel mehr spielen Ernährung, Bewegung und der sonstige Lebensstil eine übergeordnete Rolle, um dauerhaft ein gesundes Gewicht halten zu können. Daher ist die Behandlung einer Stoffwechselerkrankung zwar notwendig, reicht aber meist allein nicht aus, um dauerhaft abzunehmen.
Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad
Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.
Geschrieben von
Nicole Pilch
Nicole Pilch hat einen Master of Science in Biotechnologie mit dem Schwerpunkt Medizin und war wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Stoffwechselforschung. Danach arbeitete sie beim Produktforschungsunternehmen NSF International im Bereich der Lebensmittelanalytik, wo sie die Lebensmittelqualität beurteilte und für Kunden Texte erstellte und übersetzte. Als Redakteurin für Digestio befasst sie sich insbesondere mit ganzheitlichen Gesundheitskonzepten.
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