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Fett hat seinen schlechten Ruf zu Unrecht, denn für unseren Körper ist es lebensnotwendig. Doch bei zu viel Fett kann es sein, dass du Beschwerden wie etwa Magenschmerzen oder Durchfall bekommst. Warum das so ist und ob Du vielleicht an einer Fettunverträglichkeit leidest, erfährst du jetzt:

Fettunverträglichkeit: Was ist das und was können Ursachen und Symptome sein?

Bei manchen hat es immer noch einen schlechten Ruf, dabei ist es für unseren Körper essenziell. Die Rede ist von Fett. Es gibt tierisches sowie pflanzliches Fett und wir nehmen es durch unsere Nahrung auf.

Da Fett ein Geschmacksträger ist, sorgt es dafür, dass das Essen richtig gut schmeckt – und wir viel davon essen. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn wir immer mal wieder zu viel Fett essen – und das dann auch zu spüren bekommen. Fettmoleküle sind chemisch betrachtet sogenannte Ester, die aus einem Molekül Glyzerin bestehen, an das drei Fettsäurereste gebunden sind. Die unterschiedlichen Fette unterschieden sich in Länge und Beschaffenheit der in ihnen enthaltenen Fettsäuren.

Gerade nach einem fettigen Essen kann es sein, dass du Bauchschmerzen, Sodbrennen oder auch mal Durchfall bekommst. Ob und wann eine sogenannte Fettunverträglichkeit vorliegt, klären wir jetzt.

Was bedeutet eine Fettunverträglichkeit?

Bei einigen Lebensmitteln kann eine sogenannte Unverträglichkeit oder auch Intoleranz auftreten. Eventuell kennst du ja die Fruktoseunverträglichkeit oder auch eine Histaminintoleranz, die sich beispielsweise durch eine Unverträglichkeit auf Spinat bemerkbar macht.

Bei einer Fettunverträglichkeit oder einer Fettintoleranz kann dein Stoffwechsel das Fett nicht richtig verarbeiten, da das entsprechende Enzym fehlt. Geringe Mengen bereiten an sich keine Schwierigkeiten, nur wenn du viel Fett zu dir nimmst, kann es sein, dass du entsprechende Beschwerden bekommst.

Ob bei dir tatsächlich eine Unverträglichkeit besteht, kann dein Hausarzt feststellen, beispielsweise mit einer Ausschlussdiät. Hierbei bekommst du unter medizinischer Aufsicht nur ausgewählte Lebensmittel zu essen. Aufgrund deiner Reaktionen nach dem Essen kann so festgestellt werden, ob und worauf du reagierst.

Welche Symptome kann eine Fettunverträglichkeit haben?

Eine Unverträglichkeit macht sich vor allem im Verdauungstrakt bemerkbar, etwa durch folgende Beschwerden, die erst eine Weile nach dem Essen auftreten:

  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Blähungen
  • Durchfall
Fettunverträglichkeit, Frau hält sich den Bauch

Eine Fettunverträglichkeit macht sich mit Bauchschmerzen, Übelkeit oder Verdauungsproblemen bemerkbar.

Diese Beschwerden müssen jedoch nicht unbedingt von einer Unverträglichkeit kommen. Wenn immer wieder Durchfall, Verstopfung, Blähungen oder Bauchschmerzen auftreten und diese deine Leben stark beeinflussen, kann es sein, dass du am sogenannten Reizdarmsyndrom (RDS) leidest. Ob das tatsächlich der Fall ist, kann nur ein Arzt klären. Erste Hinweise du Infos findest du hier: Reizdarm: Wann bin ich betroffen und was hilft mir?

Welche Symptome weisen auf eine andere Ursache hin?

Eine Unverträglichkeit äußert sich in der Regel mit Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, die nach dem Essen auftreten. Es kann jedoch ein, dass du irrtümlich glaubst, dass Fett sei schuld. Daher anbei noch einige andere Ursachen mit entsprechenden Symptomen:

  • Lebensmittelallergie:

    Manchmal kann es sein, dass du keine Unverträglichkeit, sondern eine Allergie hast. Mehr Infos findest du im Beitrag Unterschied zwischen Allergie und Unverträglichkeit. Das muss nicht unbedingt eine Allergie auf Fett sein. Als Hauptallergene gelten in Europa Weizen, Milch, Ei, Soja, Nüsse und Meeresfrüchte. Du siehst, das sind teilweise Lebensmittel mit viel Fett.

    Bei einer Allergie kannst du folgende Beschwerden direkt nach dem Verzehr haben:
    • Kontaktausschlag an Lippen, Händen
    • Jucken
    • Anschwellen der Schleimhäute
    Falls du die Befürchtung hast, eine Allergie zu haben, klär das bitte zeitnah mit deinem Hausarzt ab. Denn eine Allergie kann einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock auslösen.

  • Fettverdauungsstörung:

    Für deinen Körper ist Fett tatsächlich sehr schwer zu verwerten. Das Fett muss zunächst in eine Art Lösung gebracht werden. Das geschieht unter anderem durch die Gallensäfte. Anschließend spalten Enzyme das Fett in seine Bestandteile auf. Dabei werden die Fettsäureketten vom Glyzerinrest abgespalten und die langen Fettsäureketten selbst ebenfalls ab- und zu neuen Fettsäureresten umgebaut.

    Bei der Fettverdauung sind viele Organe beteiligt. Sobald hier etwas nicht stimmt, kann es zu einer Fettverdauungsstörung kommen. Das unverdaute Fett wird dann mit deinem Stuhl wieder ausgeschieden. Aus diesem Grund ist der sogenannte Fettstuhl ein deutlicher Hinweis für diese Erkrankung. Mehr zu dieser Störung erfährst du in unserem Beitrag Fettverdauungsstörung und Fettstuhl: Ursachen und was helfen kann.

Was kann bei Fettunverträglichkeit helfen?

Liegt bei dir tatsächlich eine Fettunverträglichkeit vor, kannst du in Absprache mit deinem Arzt herausfinden, auf welche Lebensmittel du reagierst. Denn mit diesem Wissen fällt es dir leichter, deine Ernährung umzustellen – sprich die belastenden Lebensmittel zu finden und zu ersetzen.

Dazu nutzt du zum Beispiel ein Ernährungstagebuch in Form einer App oder Ähnliches. Hier trägst du sorgfältig jede Mahlzeit und die Zutaten ein und die darauffolgenden Symptome.

Was kann ich bei Fettunverträglichkeiten noch tun?

Zudem kannst du deine Verdauung aktiv unterstützen, indem du dich beispielsweise nach dem Essen etwas bewegst. Der Verdauungsspaziergang trägt den Namen zu Recht: Bewegst du dich, bewegt sich auch dein Darm. Diese Bewegung fördert deine Verdauung.

Auch deine Gewohnheiten beim Essen kommen unter die Lupe. Achte darauf, wie schnell du isst und wie du dich fühlst. Je achtsamer du essen kannst, desto besser für dich. Dazu gehört unter anderem das Essen in Ruhe zu genießen sowie langsam und gründlich zu kauen.

Deine Sitzposition kann dir ebenfalls helfen, das Essen gut zu verdauen. Wenn du aufrecht auf einem Stuhl sitzt, kann dein Magen entspannt arbeiten. Wenn du dich dagegen zusammengefaltet auf die Couch quetschst, ist es auch für deine Organe anstrengender, ihre Arbeit zu verrichten.

Worauf muss ich bei der Ernährung bei Fettunverträglichkeit achten?

Mithilfe des Ernährungstagebuchs kannst du über die Woche hinweg die Lebensmittel finden, die deine Beschwerden verursachen. Natürlich streichst du diese aus deinem Essensplan, doch ganz auf Fett solltest du nicht verzichten. Denn Fett ist lebenswichtig für deinen Körper. In den Nahrungsfetten sind auch unverzichtbare fettlösliche Vitamine enthalten.

Vielleicht hilft es dir zu schauen, welche Fette du streichen kannst und welche du weiterhin essen kannst. So empfehlen Ernährungsexperten, gesättigte Fette durch mehrfach ungesättigte und einfach ungesättigte Fette zu ersetzen. Lebensmittel, die Omega-3-Fettsäuren enthalten, werden auch empfohlen, weil sie vorteilhaft für die Gesundheit des Herzens sind. Diese ungesättigten Fettsäuren kann unser Körper selbst nicht herstellen, sodass wir darauf angewiesen sind, diese über gesunde Fette zu uns zu nehmen. Lebensmittel, die gesundes Fett enthalten, sind etwa:

  • Pflanzenöle wie Olivenöl, Sesamöl und Rapsöl
  • Schalenfrüchte, wie Mandeln
  • Avocado
  • Samen wie Sonnenblume, Kürbis und Sesam
  • Fett aus Fischen wir Lachs, Hering und Dorsch
Fettunverträglichkeit, Avocado, Lachs und weitere Lebensmittel mit hohem Omega-3-Gehalt

Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für deine Gesundheit. Auch bei einer Fettunverträglichkeit solltest du auf Lachs, Avocado und Co. nicht völlig verzichten.

Deine Gesundheit dankt es dir, wenn du dich ausgewogen ernährst. Ein paar Ideen für leckeres Essen haben wir für dich. Schau dir unsere magenschonenden Rezepte an, die unter anderem mit wenig Fett auskommen.

Welche Hausmittel können bei Fettunverträglichkeit helfen?

Bei den Beschwerden, die eine Fettunverträglichkeit auslösen kann, gibt es einige Hausmittel, die diese lindern können. Da diese durchaus umfangreich sind, verlinken wir dir unsere besten Tipps rund um Hausmittel für deine Verdauung:

Fettunverträglichkeit: Ursachen, Symptome und was hilft

Bei einer Fettunverträglichkeit fehlen deinem Körper Enzyme, um das Fett richtig zu verarbeiten. Daher kann es zu Beschwerden kommen, wenn du viel Fett auf einmal aufnimmst. Die Beschwerden betreffen typischerweise den Verdauungstrakt und treten einige Zeit nach dem Essen auf.

Ob bei dir eine Unverträglichkeit vorliegt, kannst du bei einem Arzt mithilfe einer Ausschlussdiät testen lassen. Diese Diät findet unter medizinischer Beobachtung statt. Anschließend kannst du in Absprache mit deinem Arzt deine Ernährung entsprechend anpassen.

Wichtig ist es, dass du nicht komplett auf Fett verzichtest, da dieses und die darin enthaltenen fettlöslichen Vitamine und die ungesättigten Fettsäuren essenziell für deinen Körper sind. Du solltest daher darauf achten, welche Lebensmittel du gut verträgst und ab welchen Mengen deine Beschwerden auftreten. Eine gute Anregung sind hierbei unsere Rezepte mit Schwarzkümmelöl.

Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad

Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.

Geschrieben von
Kia Korsten 

Kia Korsten gehört seit Beginn zum festen Autorenteam von Digestio. Sie machte ihr Abitur an einem biotechnologischen Gymnasium und absolvierte anschließend ein Redaktionsvolontariat beim ganzheitlichen Gesundheitsmagazin "natürlich gesund und munter". Heute ist sie unter dem Namen Korsten kreativ als freie Redakteurin und PR-Beraterin selbstständig.

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