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Als ob es nicht reichen würde, dass du gerade deine Regel hast, bekommst du währenddessen auch noch regelmäßig Verdauungsprobleme. Hängt das etwa zusammen? Tatsächlich gibt es hier einen Zusammenhang! Wir zeigen dir, was die Ursache ist und was dir bei Verdauungsbeschwerden während der Periode helfen kann.

Verdauungsprobleme vor, während und nach der Periode: Was kann die Ursache sein?

Jedes Mal, wenn du deine Periode hast, spielt auch deine Verdauung verrückt? Damit bist du nicht allein. Tatsächlich leiden viele während ihrer Periode an Verdauungsproblemen. Genaue Zahlen brachte eine Studie in BMC Women's Health: Hier hatten von 156 Befragten 73 Prozent vor oder während der Menstruation mindestens eines der primären Magen-Darm-Symptome. Am häufigsten waren das

  • Bauchschmerzen
    mit 58 Prozent vor und 55 Prozent während der Periode
  • und Durchfall
    mit 24 Prozent vor und 28 Prozent während der Periode.

Warum habe ich Verdauungsprobleme während der Periode?

Je nachdem, in welcher Phase deines Menstruationszyklus du dich befindest, schwankt der Hormonhaushalt in deinem Körper. Das kann neben Unterleibsschmerzen zudem verschiedene körperliche und auch seelische Komplikationen auslösen. Zu diesen zählen Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Schwindel, Müdigkeit, Gereiztheit, Spannungsgefühl in den Brüsten, Rückenschmerzen und depressive Verstimmungen.

Typisch für das Einsetzen der Periode ist die Ausschüttung von Prostaglandinen. Diese fördern die Kontraktion des Uterus. Ein Nebeneffekt ist, dass damit auch die Darmbewegung angeregt wird, was bei manchen Frauen zu Durchfall oder auch zu vermehrten Flatulenzen führt.

Doch die Auslöser dieser Beschwerden sind noch nicht zu 100 Prozent identifiziert, da das Zusammenspiel der Hormone und Hormonsignale so komplex ist, dass dieses noch nicht ausreichend erforscht wurde.

Welche Magen-Darm-Symptome kann die Periode verursachen?

Die Verdauungsbeschwerden, die durch die Abläufe vor und während der Periode ausgelöst werden, sind sehr vielfältig. Unter anderem können die folgenden Beschwerden auftreten:

Dir ist jetzt vielleicht aufgefallen, dass du nicht nur während der Periode, sondern auch davor verschiedenen Beschwerden haben kannst. Woran liegt das?

Warum kann ich Verdauungsprobleme vor, während und nach der Periode haben?

In unserer Übersicht haben wir erklärt, dass der Hormonspiegel sich im gesamten Zyklus stetig ändert. Zum Beispiel steigt der Progesteronspiegel zwischen Eisprung und Periode und der Östrogenspiegel fällt ab.

Forscher haben herausgefunden, dass in den Tagen unmittelbar nach dem Eisprung die Wahrscheinlichkeit von Blähungen und Verstopfung erhöht ist. In den Tagen unmittelbar vor der Menstruation und an den ersten zwei Tagen, wenn die Blutung einsetzt, ist die Wahrscheinlichkeit für Unterleibsschmerzen, Durchfall und Übelkeit größer.

Verdauungsprobleme in der Schwangerschaft, Frau hält sich den Bauch

Über die Hälfte aller Frauen leidet laut einer Studie an Bauchschmerzen während der Periode.

Übelkeit ist zum Beispiel eine häufige Begleiterscheinung des Zyklus. Hier sehen einige Mediziner das Östrogen als Ursache für zyklusbedingte Übelkeit, denn die hormonellen Veränderungen und das Schwanken des Hormonspiegels können leider auch den Verdauungstrakt beeinflussen. Daher kann die Übelkeit in unterschiedlichen Phasen des Zyklus auftreten, einmal als PMS zwischen Eisprung und Periode und dann als Begleiterscheinung während der Menstruation.

Meine Periode bleibt aus, dafür habe ich Verdauungsprobleme: Was ist los?

Wenn du Verdauungsprobleme hast, aber deine Periode ausbleibt, kann das neben der hormonellen Umstellung noch andere Gründe haben. Drei der häufigsten sind

  • Stress
    Stress kann nicht nur Übelkeit auslösen, sondern allgemein deine Verdauung beeinflussen. Denn die negativen Emotionen schlagen einem schnell auf den Magen.

  • Magen-Darm-Erkrankungen
    Manchmal ist tatsächlich eine Erkrankung daran schuld, dass du Magen-Darm-Beschwerden hast. Hier ist es gut zu prüfen, die Übelkeit nach 24 Stunden immer noch anhält, eventuell sogar stärker geworden ist und noch andere Begleiterscheinungen, wie etwa Durchfall oder Erbrechen, aufgetreten sind. Wenn du befürchtest, krank zu sein, ist es immer ratsam zum Arzt zu gehen.

  • Medikamente
    Manche Präparate können als Nebenwirkung Verdauungsbeschwerden auslösen. Das verrät dir der Blick auf den Beipackzettel oder besprich mit deinem Hausarzt die potenziellen Nebenwirkungen.

Aber auch diese zwei können für Verdauungsprobleme verantwortlich sein:

  • Schwangerschaft
    In den ersten Wochen einer Schwangerschaft wird die Hormonproduktion umgestellt. Vor allem ein Schwangerschaftshormon, das beta-hCG, soll Auslöser für die Übelkeit in den ersten Wochen sein. Aber auch Verstopfung und Durchfall kommen immer wieder vor.

  • Reizdarmsyndrom
    Wie viele Dinge, die mit Reizdarm zu tun haben, ist der Zusammenhang zwischen Reizdarm und dem Menstruationsprozess unklar. Viele Menschen finden, dass ihre Beschwerden schwächer werden, kurz bevor sie ihre Periode bekommen. Bei anderen sind die Symptome schlimmer, wenn sie ihre Periode haben.

Ab wann sollte ich zum Arzt?

Verstopfung, Übelkeit, Blähungen und andere Verdauungsbeschwerden vor und während deiner Periode können zwar unangenehm sein, aber die Beschwerden entstehen in der Regel als Folge der Veränderungen des Hormonspiegels.

Wenn du jedoch starke Schmerzen hast, die Beschwerden deinen Alltag stark beeinflussen oder du Blut im Stuhl entdeckst, solltest du tatsächlich deine gynäkologische Praxis aufsuchen.

Eine Anmerkung noch von uns: Schmerzen während der Periode nehmen viele von uns als gegeben hin. Jedoch sind Schmerzen immer ein Signal deines Körpers und du kannst auch deine Periodenschmerzen beim Arzt abklären lassen. Denn manche Schmerzen sind tatsächlich nicht „normal“, sondern ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt.

Selbst wenn deine Schmerzen „nur“ durch deine Periode verursacht werden darfst und kannst du nach Absprache mit deinem Arzt ein geeignetes Medikament gegen die Schmerzen nehmen. Egal was dir jetzt hilft, mach es bitte. Denn wenn wir nichts gegen die Schmerzen unternehmen, können sie mitunter schlimmer werden oder als schlimmer empfunden werden.

Die Schmerzen im Unterleib können zu weiteren Krämpfen führen und diese verstärken so wiederum den Schmerz. Diesen Teufelskreis sollte man gar nicht erst entstehen lassen. Wenn du Bewegung brauchst, dann bewege dich, wenn du in Ruhe auf der Couch liegen möchtest, dann mach das. In dieser Zeit ist alles ok, was dir hilft.

Was hilft bei Verdauungsproblemen in der Periode?

Wenn du nicht genau weißt, ob und wann du während deines Zyklus an verschiedenen Verdauungsbeschwerden leidest, kann dir eventuell eine Zyklus-App oder ein Zyklus-Tagebuch helfen. Du kannst so deine Beschwerden zu den genauen Zeiten notieren.

Verdauungsprobleme in der Schwangerschaft, Menstruations-App

Eine Zyklus-App kann dir dabei helfen herauszufinden, wann genau die Verdauungsprobleme während deiner Periode auftreten.

So lernst du schnell, welche Beschwerden wann bei dir auftreten, und du kannst diese nach und nach mit immer mehr Sicherheit bestimmen. Das kannst du auch gut zur Vorbereitung und eventuell auch zur Vorbeugung nutzen.

Worauf sollte ich bei meiner Ernährung achten, um Verdauungsprobleme in der Periode zu verhindern?

Deine Ernährung beeinflusst direkt deine Verdauung. Wenn diese bereits durch deine Periode etwas beansprucht wird, ist es gut, wenn du in dieser Zeit auf eine angepasste Ernährung setzt:

  • Magenschonende Ernährung
    Hast du mit Magen-Darm-Problemen wie Völlegefühl, Sodbrennen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall zu kämpfen, kann es hilfreich sein, auf magenschonendes Essen umzusteigen. Eine leckere Inspiration liefern dir unsere magenschonenden Rezepte.

  • Blähende Lebensmittel meiden
    Manche Lebensmittel enthalten viele lösliche Ballaststoffe. Diese führen zu einer übermäßigen Darmgasbildung. Gerade wenn du an Blähungen oder Flatulenzen leidest solltest du daher diese Lebensmittel meiden. Dazu zählen Hülsenfrüchte, Lauch- und Zwiebelgewächse, Artischocken und Kohlgemüse.

  • Wenig Fett
    Dass Gebratenes, Frittiertes, Paniertes und Geräuchertes den Magen belastet, liegt daran, dass für die Zubereitung dieser Speisen sehr viel Fett und manchmal auch Gewürze genutzt werden. Denn auch ohne Periode kann Fett etwa aufgrund einer Fettunverträglichkeit für Verdauungsprobleme sorgen.

  • Nicht zu stark würzen
    Wer ein empfindliches Verdauungssystem hat, kann nach dem Essen von scharf gewürzten Speisen schnell Beschwerden bekommen. Daher ist es ratsam bei Verdauungsproblemen nicht zu stark oder scharf zu würzen.

  • In Ruhe essen
    Nicht nur was, sondern auch wie du isst, beeinflusst deine Verdauung. Daher ist es gut, wenn du dich mit achtsamem Essen auseinandersetztest.

Gibt es Hausmittel, die bei Verdauungsproblemen während der Periode helfen?

Hausmittel sind Mittel, die du normalerweise bei dir zu Hause und vor allem in deiner Küche findest. Auch bei Verdauungsbeschwerden, die du aufgrund von deiner Periode hast, gibt es ein paar Hausmittel, die diese lindern können:

Gibt es Medikamente, die bei Verdauungsproblemen in der Periode eingesetzt werden können?

Wenn eine gesunde Ernährung oder Hausmittel nicht ausreichen, sind manchmal Medikamente hilfreich. Hier kann dich deine gynäkologische Praxis oder deine Apotheke gut beraten, welche Mittel bei deinen Symptomen empfehlenswert sind.

Allgemein kann man sagen, dass du zur Behandlung einen Wirkstoff gegen die Schmerzen brauchst. Die bekanntesten sind Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Ibuprofen. Zudem ist ein Krampflöser hilfreich, damit die verkrampfte Gebärmutter entspannt wird.

Einige Hersteller haben bereits Produkte und Mittel speziell für Regelschmerzen auf den Markt gebracht. Welches für dich geeignet ist und welches du verträgst, kannst du gemeinsam mit deinem Apotheker oder mit deinem Gynäkologen herausfinden.

Es gibt außerdem eine Studie, die die Einnahme von nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten, wie etwa Ibuprofen, untersucht hat. Laut dem Ergebnis kann man durch die Einnahme der Medikamente vor Beginn der Periode die Blutmenge um 30 bis 40 Prozent und zudem das Auftreten von Krämpfen sowie Durchfall reduzieren. Falls du das ausprobieren möchtest, besprich das bitte zuvor mit deinem behandelnden Arzt.

Einen anderen Weg kannst du mir hormonellen Verhütungsmitteln gehen. Manche Präparate der „Pille“ kannst du entweder ununterbrochen nehmen, sodass es gar nicht zu einer Monatsblutung kommt. Andere Präparate sorgen dafür, dass nur sehr wenig Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird. Auf diese Weise ist auch die Monatsblutung, in der die Schleimhaut abgestoßen wird, ist vermindert. Die Gebärmutter muss sich weniger stark kontrahieren und es kommt zu einer weniger schmerzhaften Periode.

Bitte lass dich hierzu ausführlich in deiner gynäkologischen Praxis beraten, denn hormonelle Verhütungsmethoden haben Nebenwirkungen und können zudem das Risiko für manch andere Erkrankung erhöhen.

Was kann ich bei Verdauungsproblemen in der Periode noch tun?

Neben Ernährung, Hausmittel und Medikamenten kannst du noch einige weitere Tipps versuchen. Vier relativ einfach umzusetzende Tipps bei Verdauungsbeschwerden vor und währen der Periode haben wir für dich:

  • Wärme
    Wärme ist nicht nur sehr tröstlich, sondern sie entspannt auch die Muskeln. Diese Entspannung kann Schmerzen lindern. Falls du keine Wärmeflasche oder Körnerkissen zu Hand hast, hilft dir auch eine warme Dusche oder ein Bad in deiner Wanne.

  • Atemübungen
    Mit verschiedenen Atemübungen kann es dir gelingen, Schmerzen quasi weg zu atmen. Auch bei Beschwerden von Magen und Darm können Atemübungen eine große Hilfe sein.

Verdauungsprobleme in der Schwangerschaft, Frau macht eine Atemübung

Atemübungen helfen dir dabei, deinen Darm zu entspannen und Verdauungsprobleme während der Periode abzuschwächen.

  • Bewegung
    Auch wenn es lächerlich klingen mag, wenn du gerade zusammengerollt auf dem Bett liegst: Bewegung hilft tatsächlich manchmal gegen die Schmerzen. Denn durch die Bewegung wird die Durchblutung angeregt. Außerdem werden Glückshormone freigesetzt, wenn du dich mit einem Lieblingssport beschäftigst. Die können helfen, die hormonellen Stimmungsschwankungen zu vertreiben.

  • Ablenkung
    Wenn deine Beschwerden langsam nachlassen, hilft es dir außerdem, dich abzulenken. Wenn du dich auf ein Buch konzentrieren kannst oder eine andere Beschäftigung, wie etwa Malen, Basteln oder Schreiben, kannst du das versuchen. Ansonsten lenkt natürlich der Blick aufs Smartphone oder Serie schauen hervorragend ab.

Verdauungsprobleme während Periode: Ursachen und was wirklich hilft

Aufgrund der Änderung des Hormonspiegels treten bei vielen Betroffenen Verdauungsprobleme während der Periode auf. Gerade Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall sind häufige Symptome, aber auch Blähungen und Verstopfung können durchaus vorkommen.

Leider sind diese Beschwerden nicht nur während, sondern auch vor und nach der Periode unliebsame Begleiter im Alltag.

Zum Glück kannst du die Beschwerden meistens mithilfe von Ernährung, Hausmitteln und Medikamenten in den Griff bekommen. Hier ist es gut für dich, wenn du dich individuell in deiner gynäkologischen Praxis beraten lässt, welche Mittel bei deinen Beschwerden helfen können.

Da Ernährung und Verdauung eng zusammenhängen, haben deine Essgewohnheiten einen sehr großen Einfluss – positiv wie negativ – auf deine Verdauung. Das kannst du nutzen, um Beschwerden zu lindern oder auch vorzubeugen. In unserer Rubrik Magen & Darm findest du relevante Infos und hilfreiche Tipps rund um häufige Beschwerden und um deine Verdauung.

TAGS:  Verdauung


Medizinisch geprüft durch
Dr. rer. nat. Dinah Murad 

Dr. Dinah Murad fungiert als unabhängige medizinische Beraterin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Marketing. Darmgesundheit ist für sie ein unterschätztes, aber überaus wichtiges Thema. Sie verantwortet die medizinische Prüfung aller Inhalte für unsere Leser.

Geschrieben von
Kia Korsten 

Kia Korsten gehört seit Beginn zum festen Autorenteam von Digestio. Sie machte ihr Abitur an einem biotechnologischen Gymnasium und absolvierte anschließend ein Redaktionsvolontariat beim ganzheitlichen Gesundheitsmagazin "natürlich gesund und munter". Heute ist sie unter dem Namen Korsten kreativ als freie Redakteurin und PR-Beraterin selbstständig.

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